Ambitioniert ist auch die visuelle Umsetzung der Songs: Gemeinsam mit Jen Krause entstanden vier zusammenhängende Kurzfilme zu den vorab veröffentlichten Singles. Die introspektiven Lyrics von „Everything You Will Ever Need“ spiegeln sich in deren Protagonist:innen, die alle mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen haben. Ihre Fluchtwege laufen schließlich alle in einem Bistro zusammen, das mit seiner zeitlos-nostalgischen Einrichtung an die Handlungsorte von Serien wie „Riverdale“ oder „I Am Not Okay With This“ erinnert.
Der Wunsch dieses Gefühl zu vermitteln spielte tatsächlich eine große Rolle im Produktionsprozess, an dem die Bandmitglieder sich aktiv beteiligten: „So ein Kurzfilm ist extrem aufwendig und wir haben uns da in unserer naiven Leichtigkeit so ein bisschen übernommen. Dementsprechend mussten wir an allen Ecken und Enden auch helfen“, erzählt Niklas. Das begann schon in der Vorproduktion: „Wir haben Mitte Oktober die Idee gehabt und dann hatte Jen Lust, aber wirklich nur Oktober, November, Dezember frei. Von daher haben wir uns nur eine Woche später mit ihr zusammengefunden, direkt Konzepte ausgearbeitet und dann ging es los in die Feinarbeit. Locations suchen, welche Schauspieler:innen nehmen wir? Wir haben alle möglichen Locations abgesucht. Es sind bestimmt so drei Wochen draufgegangen, um alle beieinander zu haben.“
Der eigentliche Dreh ging verglichen dazu sehr schnell: „Drei Videos in drei oder vier Tagen. Das waren auch Minimum 18-Stunden-Tage. Also Gott sei Dank nicht für alle Schauspieler*innen, aber zumindest für Jen, die Crew und uns. Danach waren alle erstmal für ein paar Tage raus.“ Auf das Ergebnis ist die Band allerdings sehr stolz. Statt dem Image oder der Selbstdarstellung zu dienen, sollten die Kurzfilme mit den Songs interagieren, deren Themen aufnehmen und verstärken, ohne sie an die Bilder zu ketten. „Wir haben da auch so ein bisschen Interpretationsspielraum gelassen, glaube ich. Obwohl das in unseren Köpfen relativ geschlossen war.“
Am wichtigsten bleibt aber die Interaktion mit den neuen Songs auf der Live-Bühne: „Wir haben auf der Tour auch neue Songs gespielt. Da habe ich das erste Mal wieder verstanden, warum wir eigentlich angefangen haben, Musik auf der Bühne zu machen und das mit den Leuten zu feiern.“