Heimat: Berlin
Genre: Deutschpunk, Dreampop
Bisher veröffentlicht: "Goldzilla vs Robohitler" (2019)
Für Fans von: Deutsche Laichen, Todeskommando Atomsturm
Goldzilla machen nach eigener Aussage Deutschpunk und Dreampop – und legen Wert darauf, dass das nicht ironisch gemeint ist: „Das glaubt uns immer niemand, aber wir meinen das absolut ernst“, bekräftigt Bassist und Sänger Köter. Mit Motte (Gesang, Gitarre) und Kotze (Schlagzeug, Synthie) spielt er seit 2018 zusammen. Und alle drei scheinen nach Schülerbands, Prog-Rock-Projekten und Gruppen, in denen alle Gitarre spielen wollten, endlich die richtigen Mitmusiker gefunden zu haben.
Motte erzählt: „Wir drei können uns hundertprozentig aufeinander verlassen, das haben wir uns gegenseitig mehr als einmal bewiesen, aber es fällt uns schwer, uns auf andere zu verlassen.“ Und das gilt auch für Menschen, die einen Bandbus fahren könnten. Deshalb kauften sie sich kurzerhand ein Flightcase und einen Rollwagen und beschlossen, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu Konzerten zu fahren. Die Bilanz: „Wir haben sie alle benutzt und wir können sagen, die sind alle scheiße. Und Flugzeug ist zu teuer. Wir hassen aber auch Flugzeuge. Wir hassen alles, was den öffentlichen Personennahverkehr betrifft. Aber wir haben halt auch keinen Führerschein.“
Dementsprechend können Goldzilla auch einige lustige Geschichten erzählen. Zum Beispiel davon, dass sich das ICE-Bordbistro nicht als Schlafwagen eignet und dass es einem auch irgendwann nichts mehr ausmacht, wenn das Abteil unter Wasser steht. „Ich merke, dass ich das so nostalgisch für mich aufhübsche. Eigentlich ist das total ätzend, aber mittlerweile denk ich mir, ich würde gern mal wieder 13 Stunden verkatert durch die Gegend fahren“, stellt Kotze fest. Aber wenn man mit einem schweren Wagen voller Equipment umsteigen muss, merkt man auch, wo die Bahn noch nachbessern muss: „Goldzilla setzt sich für die Barrierefreiheit an Bahnhöfen ein. Gerade auf Käffern, wenn da der Fahrstuhl nicht geht. Was machst du da als Rollstuhlfahrer*in? Fährst du zum nächsten Ort, mit dem Taxi, wo du auch nicht reinkommst? Einerseits quatschen wir da gerne drüber, weil es viele lustige Geschichten gibt, andererseits haben wir gar keinen Bock auf so eine Fridays-For-Future-anmutende Zug-Werbung.“