Es folgen in den nächsten Absätzen inhaltliche Eckpunkte des Films, ohne jedes Detail vorwegzunehmen oder aufzählen zu wollen. Da Reiners Tod es aufgrund der Störung durch Reiners Ex-Partnerin Sophia (Anna Maria Mühe) nicht schafft ihn in der vorgegebenen Zeit mit ins Jenseits zu nehmen, steckt er von nun an quasi zwischen den Welten fest. Sophia wiederum ist gekommen, um sich mit Reiner auf den Weg zur Geburtstagsfeier seiner Mutter zu machen. Das Mutter-Sohn-Verhältnis ist hier nicht das beste und Reiner braucht den klassischen Tritt in den Allerwertesten. Der Tod ist durch sein Versagen nun im irdischen Leben gefangen und darf sich, da Sophia ihn berührt hat, nicht weiter als 300 Meter von beiden entfernen. Passiert das doch, verstreicht die noch ungewisse restliche Lebenszeit sofort. Die Drei machen sich also als unfreiwillige Reisegruppe auf den Weg in den Norden, um Reiners Mutter zu ihrem Ehrentag zu beehren. So viel zur Ausgangslage.
Von hier an ist die bereits angesprochene Dümmlichkeit von Marc Hosemann in seiner Rolle als Tod, der vom irdischen Leben so gar keine Ahnung hat, ein Garant für lustige Momente. Er betrinkt sich, benimmt sich anschließend natürlich auch so, oder wird zum Beispiel zum ersten Mal mit Kaffee konfrontiert. Es ist seine Art und Weise, in diesen Momenten zu (re-)agieren, die ihn für diese Rolle so passend sein lässt. Volltrunken am Zielort angekommen, hält sich die Begeisterung bei Reiners Mutter (Johanna Gastdorf) über den Zustand und die Konstellation der Gruppe sowie für die Sprüche des Todes, und davon gibt es jederzeit einige, jedoch in Grenzen.
An dieser Stelle ergibt sich zwangsläufig ein weiteres Problem für Reiner: Nachdem Sophia mittlerweile Bescheid darüber weiß, dass es sich bei ihrer Begleitung doch nicht um einen alten Freund handelt, ist es natürlich nicht gerade einfach, seiner eigenen Mutter den bevorstehenden Verlust ihres Sohnes zu beichten. Er selbst hat inzwischen den Plan gefasst, auch noch seinen eigenen Sohn, zu dem er ebenfalls nur indirekten und einseitigen Kontakt über Postkarten hat, vor Ablauf seiner Lebenszeit sehen zu wollen. Dass Erzengel Michaela in der Zwischenzeit einen weiteren Tod auf Reiner ansetzt, macht die Sache keineswegs leichter und endet in einem Kampf zwischen den Toden sowie anschließenden Verfolgungsjagden auf der Straße. Zwischen vielen chaotischen und amüsanten Szenen findet Reiner emotional immer mehr zurück zu seiner Mutter und auch zu Sophia. Das unterstreicht die Wichtigkeit darin, sich trotz der Unvorstellbarkeit der im Film gezeigten personellen Anwesenheit des Todes, zumindest in einer unsichtbaren Erwartung solcher Dinge auf die Kontakte zu den wichtigsten Menschen zu verlassen.
Von hier an führt die weitere Reise die nun vierköpfige Gruppe also nicht nur weiter in Richtung Reiners Sohn Johnny (benannt nach dem Wirt seiner Lieblingskneipe), sondern die Protagonisten auch emotional immer enger zusammen. Nachdem sich in der Zwischenzeit ergibt, dass der dritte Tag nach Abreise definitiv Reiners letzter Tag sein wird, steuert der Film genauso wie das Leben der Hauptfigur seinem Ende entgegen. Auf dem Weg zu Johnny füllen den Film noch einmal tiefgängige Gespräche und emotionale Momente, die im Wiedersehen von Johnny und seinem Vater, "dem Postkartenmann" gipfeln. Und auch wenn sich alle Beteiligten mit der Gesamtsituation abgefunden haben, bestimmt ein Gefühlscocktail zwischen Trauer und Zufriedenheit die letzten Momente des Films, bevor Thees' neue Single "Egal was ich tun werde, ich habe immer an dich gedacht" den Abspann einleitet.