Generell ziehen sich durch die Texte immer wieder Bezüge zu Meer, Wasser, Seefahrt, Landgang. Deswegen von einem Konzeptalbum zu sprechen wäre nicht richtig. Vielmehr folgt die Platte einer Idee, greift die Sehnsucht nach Meer als Zufluchtsort auf, geschützt vor den Widrigkeiten an Land. Diese Sehnsucht ist menschlich, rational wie emotional nachvollziehbar, existentiell. Aber auch das Gefühl, wie Treibgut ziel- und ratlos im Meer umherzutreiben, erschafft Identifikation. Und das ist es doch, was die Menschen wollen. Tanzen zu Musik, die sie mitnimmt, sie antreibt und Texte laut mitsingen, mit denen sie sich identifizieren können.
Das schaffen die Songs, die zwischen bläserorientierten Stücken und reinen gitarrendominierten Punksongs („Seeräuberlied“) hin- und herspringen, ohne dem Album zu schaden, sie schaffen vielmehr Abwechslung. Die Bläser dominieren nicht, bilden dennoch mit ihren Beats die treibende Kraft vieler Songs. Man erkennt die Nähe zu den Vorbildern wie Operation Ivy und The Mighty Mighty Bosstones, aber Rantanplan schaffen es wieder einmal, ihren eigenen Ska-Weg zu finden, sich in der großen Skapunk-Gemeinde neben Sondaschule, Frau Doktor oder auch 100 Kilo Herz zu etablieren.
Letztlich schafft es die Band mit dem Bonustrack „Am Meer“ ihren Frieden mit all den schicksalhaften Stürmen, Untiefen, den Widrigkeiten des Lebens zu schließen: am Ufer sitzend mit sich, einem Herzensmensch an der Seite und einem Bier.