Es ist komisch, wenn jemand sagt, dass der eine Typ, mit dem du letztens auf der Wiese gesessen hast, eine Band und jetzt einen Deal mit einem der bekanntesten Punk-Labels des Landes hat. Genau diese Unterhaltung führte ich, als mir die Band Parkpunk vorgestellt und mit „Arbeitenix“ eine mehr als großartige erste Singleauskopplung gezeigt wurde. So schnell kann das gehen mit Karrieresprüngen.
Im Kern liefern uns die beiden Menschen aus Regensburg mit ihrem Album „Arbeitenix“ eine sehr direkte Punk-Platte, wie man sie von Bands wie Kotzreiz oder Alarmsignal kennt. Jedoch schaffen sie es so gut wie jedem Track auf der einen Seite einen Rotz-Sauf-Anstrich zu verpassen und gleichzeitig auf der anderen Seite subtile Kritik zu üben. Als Beispiel soll der Titelsong dienen: In „Arbeitenix“ geht es nicht darum, dass man Arbeit scheiße findet. Der Track spricht sich eher für die Berufe aus, die oft absichtlich vergessen oder als selbstverständlich angesehen werde. Egal ob Tierpfleger:in, Friseur:in oder auch Krankenpfleger:in, all diese Jobs werden zu Unrecht übersehen. Der Song „Klorier" nimmt sich der Melodie eines Partyhits an und spricht gleichzeitig das Thema der sozialen Ungleichheit in Ländern der dritten Welt und den Menschen aus diesen an. Und Songs gegen Nazis, Querdenker:innen und die Fraktion der Besorgten dürfen natürlich auch nicht fehlen. Hier ist besonders die „Nazitränen-Duologie“ auf dem Weg, ein moderner Klassiker der Antinazi-Musik zu werden. Seien wir mal ehrlich, ironischer Saufpunk ist unterhaltsam, aber schon lange totgespielt. Wenn man diese Mentalität aber mit der des kritisch-antifaschistischen Punks verbindet, wird daraus ein Gebilde, welches wir brauchten, obwohl wir es nicht gesucht haben.