So einladend Northlanes Riffs und Breaks auch grooven, so fern liegen die Texte dazu den meisten Hörern hoffentlich. „Alien“ ist ein wirklich persönliches Album und wenn die Musik der Ausdruck des Inhalts ist, möchte man lieber gar nicht genauer hinhören. Marcus Bridge besucht auf „Alien“ vor allem seine sehr sehr schwierige Kindheit zwischen verantwortungslosen, drogensüchtigen Eltern, viel Einsamkeit, Kriminalität und der Hölle auf Erden – welcher er mit „Alien“ zu entfliehen versucht. Auch in den Videos zu den vorab präsentierten Singles werden Bridges schockierende Erlebnisse verarbeitet. Jedes Video enthält eine Triggerwarnung, sowie den Hinweis, dass der Inhalt für jüngere Zuschauer nicht angemessen sein könnte.
Zugestehen muss man dem Album, dass es einen wirklich tollen Closer hat. „Sleepless“ überrascht mit Sanftmütigkeit, einem Hauch Versöhnung und mitreißenden Melodien, während Bridge sinngemäß übersetzt singt: „Aus den Augen, aus dem Sinn, aber niemals abgeschüttelt.“