Gerade einmal zwei Jahre nach ihrem Instant Classic „The Greatest Mistake of My Life“ bescheren uns Holding Absence mit „The Noble Art of Self Destruction“ ihr nächstes Album, welches nicht nur erneut einen ganz großartigen Titel, sondern auch wieder musikalisch einiges drauf hat.
Direkt der Anfang „Head Prison Blues“ wirkt dabei sehr anders. Weg mit dem epochalen Post-Hardcore und her mit den Pop-Punk-artigen, dynamischen Instrumentals. Der Opener ist schnell und bereitet hervorragend auf einen Weiteren emotional abwechslungsreichen Trip in die Welt von Lucas Woodland und Band vor. Es folgen gesammelt die Single-Auskopplungen des Albums. „A Crooked Melody“, „False Dawn“, „Scissors“ und „Honey Moon“ und diese Abfolge beschreibt die Zeit mit dem Album sehr gut, denn jeder dieser Songs wirkt und klingt anders. „A Crooked Melody“ hat wieder diesen epochalen Charakter, bei „Scissors“ kehrt der drückend progressive Post-Hardcore zurück und „Honey Moon“ ist die hochemotionale Ballade. Holding Absence befinden sich in diesem Abschnitt durchgehend auf einem Hoch, welches nicht abreißen möchte. Da folgt Highlight auf Highlight, während sich wild die Stimmung immer wieder hebt und senkt. Dieses Auf und Ab zieht sich munter weiter. Immer wieder Epik, dann wieder Druck oder die Momente der absoluten Ruhe. Es ist beeindruckend, wie sehr das Quartett es schafft, interessant zu bleiben. Mit „Liminal“ verirrt man sich auch erneut in die bereits betretenen Pop-Punk-Gefilde. Um euch zu beruhigen, es ist Pop-Punk auf Holding Absence-Art, also weniger von dem klischeehaften „Ich fahr mit dem Cabrio über eine Landstraße und trauere meiner High-School Liebe hinterher Pop-Punk“ und mehr mit melancholischem Holding Absence-Charakter, welcher auch eher immer mal wieder zu einer Dynamik wie bei einer Band à la Touché Amore gelangt.