Punk mit einer gewissen Finesse. Kleiner Spoiler; die Songs sind vom Ablauf und Aufbau mehr oder weniger ähnlich, allerdings versteht es das Trio, diese gleichbleibende Formel mit einigen raffinierten Gimmicks aufzuwerten. Bereits im ersten Song „Fever Dream“, der auch den Titeltrack der Platte bildet, ist die kleine Besonderheit der chromatische Abwärtslauf am Ende der Refrains. Die kleine Hook sorgt für das gewisse etwas, dass den Song von Songs anderer Bands abhebt. Der Song „Crash“ wird mit den Worten „Today I almost crashed my car for fun. I'm at my limits because I don’t have anyone.“ Sehr makaber, wo doch die Gesangsmelodie sehr geradlinig und dadurch schon fast unschuldig ist. Allerdings ist es genau das, was die Platte so interessant macht. Dieser Gegensatz, die leichte Verlorenheit vieler Menschen in diesen Mittzwanziger-Jahren, das unterschwellige „ist doch egal, wir sterben eh bald alle“. Die Melodie erinnert schon fast an eine Melodie eines Kinderliedes. Ganz ohne raue Stimme oder Scream, wird der ruhige Gesang von der Pop-Punk Instrumentierung getragen.
„Better Than Dead“ ist ein weiterer Song, der es versteht mit hervorragender Dynamik zu arbeiten. Unerwartete Breaks vom Schlagzeug oder der gesamten Band wirken als Gegenpol zu den sonst sehr simplen Akkordfolgen. Darüber hinaus leitet der Song hervorragend in den darauf folgenden Titel „Picture“ über. Ein ebenfalls toller Song, aus dem man vielleicht eine Homage an die Hochzeiten von Green Day heraushören kann. Mit Knallgas durch den ganzen Song ist er Live sicherlich ein Garant fürs Pogen. Auch hier überrascht aber wieder die Dynamik. Denkt man sich zu Beginn einen standardisierten Pop-Punk Song, so wird man am Ende des Songs vom Outro überrascht. Reinhören empfohlen.