Wer sich jetzt denkt, „diese verklemmten Feminst:innen sollen uns mal den Spaß lassen“, hört das Album bitte noch einhunderteinundsechzig Mal. Wer es dann immer noch nicht verstanden hat, warum es solche Songs braucht, dem ist auch nicht mehr zu helfen. Aber wer Spaß haben will: „Goldzilla vs Dortmund“ bietet auch angenehm stumpfen Wortspiel-Core („Satiere“, „Cops aufs Maul“) und sogar vertonte Memes („Sodastreamfan“).
Apropos Memes: „Hausverbot im Flixbus“ könnte zu einer Hymne der Sylterstürmung werden. Auch wenn diese Idee wahrscheinlich nie so gut war und schon längst tot ist, war die Nordseeinsel für ein paar Wochen der Code für einen Versuch, sich Freiräume zu erobern, dem Alltagstrott zu entfliehen und das gute Leben zu führen. Diese Sehnsucht findet sich immer wieder auf dem Album: „Das Lagerfeuerlied“, „Die Südsee und Berndt“ oder „Mein Herz ist ein illegaler Rave“ sind Songs über nie stattfindende Ausbrüche, die damit einhergehenden Resignation und Zweifel werden in die fast schon rachutschen „Unterwasser“ oder „Tricks“ gegossen.