Um sich auszudrücken hat Brian Fallon Hilfe von seinem persönlichen Idol, wobei das Wort Idol nicht einmal ansatzweise einfangen kann, was Bruce Springsteen für Fallon darstellt. Und auch wenn es ein wenig an Lächerlichkeit grenzt so ist Springsteen nicht das große Feature-Highlight auf dem Album, denn ein altgedienter AdW-Liebling ist in „Little Fires“ zu Gast. Nämlich niemand geringeres als Stefan Babcock von PUP, der einen der härteren Songs der Platte fabelhaft abrundet.
Allgemein büßt „History Books“ ein wenig an Härte ein, lässt sich stilistisch vermutlich am ehesten als ruhigere Version von „Handwritten“ einordnen.
In eine ähnliche Kerbe schlägt auch „I live in the room above her“. Auch „Positive Charge“ geht in eine ähnliche Richtung und stellt etwas wahsinnig charmantes heraus, denn der Song ist kein bisschen überproduziert. Es scheppert ein wenig, quietscht immer wieder, einfach sehr roh. Eine Eigenschaft, die frühere Alben schnell zu Klassikern im Genre avancieren ließen.
Ein absolutes Hightlight stellt „Michigan, 1975“ dar. Angelehnt an den Jeffrey Eugenides Roman „The Virgin Suicides“ fesselt dieses Stück einen mit sehr oldschool daher kommendem Storytelling. Aber besonders auffällig sind das langsame Tempo und der ungewohnt hohe Gesang, der Fallon immer wieder in die Kopfstimme führt.
„History Books“ ist vielseitig, es ist wiedermal anders und gibt einem melancholisches Futter, für die dunkler werdende Jahreszeit. Ein fröhliches Punkalbum nehmen wir dann für nächstes Jahr. Insgesamt finden wir hier ein kleines Potpourri dessen, was wir in den nächsten Jahren von The Gaslight Anthem erwarten können. Aber im besonderen finden wir hier den Beweis, dass „Triff deinen Helden“ auch sehr gut laufen kann, aber wir sehen auch neun Beweise, dass es auch ohne fantastisch gehen kann.