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Ferris und "Alle Hassen Ferris": Enttäuschend

„Alle Hassen Ferris“ ist ein Album im typischen Missglückte Welt Vibe. Statt einfallsreichen Lines und einem starken Flow gibt es im neuen Album von Ferris nur einen generischen Sound mit nichts aussagenden Texten.

Das innere Reimemonster in Ferris ist spätestens mit dieser Platte endgültig gestorben und sein starker Flow schlussendlich verblasst. Was übrig geblieben ist, ist ein Ferris, der teilweise mehr nach Swiss klingt, als Swiss selbst.

Es ist dieser stereotypische Missglückte Welt Sound, bei dem direkt das Gefühl aufkommt, man hätte die Tracks allesamt schon einmal gehört. Ferris hat diesen Sound mittlerweile komplett in seinen Sound mit eingebunden. Durch diese sich immer wieder stark ähnelnden E-Gitarrensounds und den scheinbar ewig gleichen Drum Patterns, verliert das Album jeden Funken an Originalität. Dieser generische Vibe zieht die Qualität der Songs erheblich runter und entzieht der Platte jegliche Art von Spannung.

Das spiegelt sich auch in den Texten von Ferris wieder. Er versucht an gewissen Stellen tiefgründig zu werden, aber seine Lines wirken eher einfallslos und haben stattdessen ordentlich Cringe-Potential. Es fällt schwer, Ferris überhaupt ernst zu nehmen, was auch dazu führt, dass er daran scheitert, authentische Emotionen zu erzeugen.

„Und wenn du leidest wie ein Hund, dann musst du kämpfen wie ein Löwe“

 

Lines wie diese von „Bye Bye Bye“ klingen so, als hätte Ferris sie von einer dieser kitschigen Motivationssprüche-Seiten geklaut, vor Allem weil sie genauso nichtsaussagend sind wie diese Kalendersprüche. Ferris verliert sich in platten Phrasen und schlecht konzipierten Reimen, wodurch seine Texte genauso generisch wirken wie der Rest der Platte. Teilweise scheint es so, als würde Ferris über seinen eigenen Flow stolpern, was dem Album nur noch mehr Energie entzieht.

Passend zum qualitativen Niveau der Platte hat sich Ferris dann noch Finch als Feature-Gast eingeladen, der schon seit Beginn seiner Karriere frauenfeindliche Aussagen in seinen Songs bringt und nebenbei noch Gewalt an Flinta Personen verherrlicht. Wie der Rest der Platte kreiert auch „Freizeit und Kuchen“ mit Finch keine wirkliche Spannung, stattdessen gibt es Lines ohne wirkliche Bedeutung, beziehungsweise ohne wirklichen Sinn dahinter auf einem eher elektronischen Beat, was im Endeffekt dann doch eher nach Dorfdisko als nach Punk klingt.

Fazit

2.6
Wertung

Nichtssagende Texte in Kombination mit Melodien, bei denen das Gefühl aufkommt, man habe sie allesamt schon in diversen Missglückte Welt Songs gehört. Im Endeffekt gibt es für mich nichts, was wirklich positiv heraussticht.

Paula Thode
2.3
Wertung

Belangloser Rap-Rock, der gern wie Swiss klingen würde (anscheinend empfindet Ferris das als etwas Positives).

Steffen Schindler