Dass Simon Neil ein Faible für verschrobene, unkonventionelle und angeproggte Musik hat, überrascht Fans seiner Band Biffy Clyro kaum. Wo sich das Trio aus Ayrshire aber oft dazu entscheidet, diese Vertracktheit mit der großen Pop-Geste zu vereinen, nehmen Empire State Bastard immer den diametral anderen Weg. Brutale Riffs, die sich unaufhaltsam durch den von niemand geringerem als Slayer-Drummer Dave Lombardo mit schier übermenschlicher Resilienz in die Felle gehämmerten Takt fressen, und ein wie eine aufgespießte Todesfee kreischender Simon Neil. “Rivers Of Heresy” ist musikgewordenes Chaos. Auch wenn Simon selbst ganz bewusst keines der Riffs des Albums geschrieben hat, aus Angst es würde sofort nach Biffy Clyro klingen, kann sich die Band den Reminiszenzen nicht ganz erwehren. Wo sich in einem Biffy-Set die Live-Intensität ins Unermessliche schraubt, wenn Neil einen seiner heiseren Schreie loslässt, so fährt einem beim Hören von “Rivers Of Heresy” ein kalter Schauer den Körper entlang, wenn er mal nicht schreit. Der markante Wechsel zwischen diesen Gesangsformen verleiht Songs wie dem ansonsten brettharten “Stutter” eine fast schon astrale Mystik.