„Chemiebaukasten“ und „50 Meilen“ greifen ähnliche Themen auf. Einerseits flieht der Mensch vor der Realität, weil er sich selbst und die Welt nicht erträgt. Andererseits fehlt die Kraft, Veränderungen im eigenen Leben zu initiieren und sich der eigenen Bedeutung bewusst zu sein. Haben wir verlernt zu schwimmen und ertrinken deshalb in Alkohol und „Entertainment“? Gerade letztgenanntes Lied zeigt auf, dass es so einfach wie nie war, die eigene Denkfabrik auszuschalten. Den Gegensatz zum alltäglichen Scheitern des Freischwimmens bildet „Generation Amok“, das den Egoismus der heutigen Gesellschaft auf den Punkt bringt. Wie ein Amokläufer bewegen wir uns rücksichtslos durch unsere Lebenswelt. Den Blick narzisstisch auf uns gerichtet, bekommt der Begriff des ehemals als Weg in die Selbstständigkeit gemeinten Begriffs der Ich-AG somit eine neue, negative Bedeutung.
„Kleingarten-Idylle“ beginnt mit einem Reggae-Intro, welches aber rabiat durch den Wechsel auf typischen Punk zeigt, dass hier nichts idyllisch und leicht ist. Gleichgültigkeit und Misstrauen gegenüber der Welt und sich dabei so weit abzustumpfen, dass mensch die Welt nicht mehr wahrnimmt.
Den Blick auf eine Öffentlichkeit von Gewalt lenkt der Song „Das perfekte Verbrechen“, der vor amerikanischen Verhältnissen warnt, dass Gewaltausübung durch die Bevölkerung zur Selbstverständlichkeit verkommt.
Der kritischen Auseinandersetzung mit dem eigenen Lebensmittelpunkt stellt sich die Band im Song „Berlin“. Es geht um Lifestyle versus Überleben, um die Diskrepanz zwischen Gentrifizierung und den Menschen, die gesellschaftlich abgehängt werden. Berlin und Kreuzberg werden zu hippen Orten verklärt, die vergessen, dass es Menschen nicht so gut geht.