Kennt ihr den Moment, in welchem ihr eine Band oder ein Album eigentlich schon ewig mal hören wolltet, weil ihr es sicher sehr gut finden würdet, aber irgendwie kommt es nicht dazu. So ungefähr geht es mir mit „Angst“ der Band Bad Assumption aus Münster und Berlin. Nun sind wir an dem Punkt angekommen, in welchem bereits der Nachfolger „No Excuses“ bereit steht. Und damit ich diesmal wirklich reinhöre, gibt es diesen Text hier.
Die selbstbezeichneten ‚Tracksuitpunx‘ spielen im Kern eine sehr freie Kombination aus Melodic- und Post-Hardcore, welche sich des öfteren auch aus ferneren Genres wie dem Pop-Punk oder dem Post-Irgendwas bedient. Immer wieder erinnert das an Genregrößen wie Touchè Amore oder auch den Emo-Punk Giganten von Hawthorne Heights erinnert. Allerdings passiert dies nie so sehr, dass es wie eine Kopie klingt. Als Beispiel, der Titeltrack, „No Excuses“ klingt so, als hätte man ihn aus 2004 rausgeschnitten. Sehr melodisches und treibendes Instrumental trifft auf recht rotzigen und pop-punkigen Gesang. In der Mitte bricht der Song dann auf und wandelt sich zum klassischen Hardcoretrack, zu welchem man die Violent Dancer durch den kleinen Jugendklub fliegen sehen könnte. Darauf folgt eine kurze, sehr zurückgefahrene Bridge und dann wieder der gewohnte Refrain. Durch die hervorragenden Reminiszenzen und genug Funken „Gegenwartssound“ wird der Song zu einem der stärksten der Platte. Wo wir schon bei Stärken sind, auch die Single „Loyal Freedom Dogs“ hat es nicht nur härtetechnisch in sich, nein, auch die eben schon gelobte Kombi der Sounds tut hier erneut ihren großen Teil zum großartigen Gesamtpaket dazu. Der Song ist ab Sekunde eins ein wütendes Feuerwerk, welches einen der Refrains des Jahres zutage bringt, aber auch die Lyrik ist hier herauszuheben, da die erste Strophe in Englisch und die zweite in Deutsch durch die Boxen gedonnert wird. Die kurze und ruhige Bridge gegen Ende gibt dann noch ihr übriges dazu.