„Der“ Adam Angst Sound, den wir auf den ersten beiden Alben kennengelernt haben, ist durch die verschiedenen miteinander verwobenen Sounds nicht mehr so richtig zu erkennen, lediglich „Mindset“ hat was von „Was der Teufel sagt“, „Angst“ erinnert an „Blase aus Beton“, aber auch wirklich nur assoziativ, die Band hat keineswegs krampfhaft versucht, ihren altbekannten (und geliebten) Klang zu treffen. Die Klangwelten, die Adam Angst auf „Twist“ aufmachen, sind so verschieden, alle für sich aber wieder so gut, und sie funktionieren als untermauernde Stilmittel für die teils altbekannten Textthemen. Da fallen teilweise system- oder gesellschaftskritische Textzeilen zusammen mit Musik, die stark nach guter Laune klingt – vielleicht, weil der Weltschmerz anders als mit Offbeat, als Klavierballade oder – wie in „Mord“ – mit einem sanften, an ARD-Vorabendserienintro erinnernden Klang gar nicht zu ertragen wäre. Über den Klavierklängen von „Die Lösung für deine Probleme“ wird dann durchexerziert, warum die vermeintlich simpelsten Lösungen der AfD gar nicht funktionieren können und dass diese Partei hinter dem Aufblasen, wenn man dann mal die Luft rausgelassen hat, rein gar nichts zu bieten hat. „Mindset“ präsentiert hinter einem Offbeat-Partysound Kalendersprüche der übelsten Sorte, die Möchtegern-Lifecoaches leider zu häufig ernst meinen. Neben den gesellschaftspolitischen Texten gibt es, wie auch schon auf den anderen beiden Alben, auch ein Auskotzen über vermeintliche Kleinigkeiten im Privaten. „Wir sind zusammen“ regt sich beispielsweise über das eine Pärchen, das vermutlich in jedem Freundeskreis existiert und ohneeinander (und eigentlich auch miteinander) nicht funktioniert, auf – und der Song kann nach Presseinfo als Prequel zu „Jaja, ich weiß“ gesehen werden. „Unter meinem Fenster“ spricht dagegen von dem Lärm und der Überforderung der Großstadt, der einen auf der Suche nach Ruhe ins Kleinstädtische treibt, wo man dann aber vor Nachbar:innen, Vertreter:innen und Co trotzdem keine langersehnte Ruhe findet.