Blickt man auf den Bandcamp-Account der Band, sieht man, dass die erste EP 2012 veröffentlicht wurde. Sich für ein Debütalbum sieben Jahre Zeit zu nehmen, ist ungewöhnlich, veröffentlichen die meisten Bands dieses oftmals in den ersten Jahren ihres Bestehens. Nichtsdestotrotz hatte die Band einen beachtlichen Katalog an Songs und so warteten die Briten vielleicht einfach nur auf den richtigen Moment.
Eine Mischung aus Pop-Punk, Hardcore, Metal und sehr viel Melodie klingt verwirrend, aber genau das haben die Briten auf „Lonely World“ geschafft. Auch wenn es größtenteils ein Post-Hardcore-Album ist, wurde sich nicht damit begnügt, sondern die Grenzen ein wenig ausgelotet. Von Breakdowns bis zu teils tanzbaren Zwischenelementen findet man beinahe alles auf „Lonely World“, ohne dass das Album jemals überladen oder ziellos wirkt. Der düstere Faden der Texte zieht sich durch die Songs und verbindet diese zu einem Album, welches einfach rund erscheint. Depressionen und Ängste sind das vorherrschende Thema und werden mit sehr viel Gefühl und nahbaren, aber niemals platten Texten vorgetragen. Auch musikalisch wird einiges aufgefahren. Harte Drums, eingäginge Bassläufe und vor allem verspielte Gitarren begleiten Sänger Ben auf der Reise zu seinen Dämonen. Was ein wenig abschrecken kann, ist die teils sehr offensichtliche und übermäßige Postproduktion, welche ein wenig an effektüberladene Emocore-Alben der 2000er erinnert. Jedoch wird auf pathetische und peinliche Texte verzichtet, so dass sich der Sound insgesamt gut anfühlt und den Texten meist einfach eine breite Grundlage zum Wirken gegeben wird.