Wenn Künstler:innen, vor allem aus der Punkecke, sich plötzlich auf die geschäftliche Seite der Musik verirren, werden aus der Community schnell die “Sellout”-Schreie laut. So geschehen auch bei Fat Mike, Sänger und Bassist der amerikanischen Band NOFX. Der hat über das Phänomen Sellout sogar einen Song geschrieben, der als Readbait für dieses Kapitel herhalten muss. Fat Wreck Chords wurde 1990 als bewusster Gegenentwurf zur gängigen Labellandschaft in den USA gegründet. So handelt das Label grundsätzlich nur Verträge über ein Album mit Bands aus, damit die betreffenden Künstler:innen nicht dem in der Branche üblichen Zeitdruck ausgesetzt sind und selbst entscheiden können, wann und wie sie ihr Album aufnehmen. Auf die Frage, ob die Firma Teil der Recrding Industry Association of America sei, antworten die Verantwortlichen auf ihrer Website:
"Are we a member? Not only no, but FUCK NO! We spent three years having our label’s name (which was mispelled) removed from their members list. A year went by, then our name showed up again on their fucking list! Who are these sonsabitches?! Needless to say, we're in the process of having our name removed again, but they aren't being too cooperative."
Fat Wreck Chords diente über seine mehr als 30-jährige Existenz vielen Punkbands als Zuflucht, die ihre Ideale nicht mit der Veröffentlichungspolitik der Major Labels übereinbringen konnten. Bis heute hat das Label über 150 Platten released, darunter Alben von NOFX, Rise Against, Anti-Flag und Me First And The Gimme Gimmes.