Gloria sagt über die Arbeit mit der Band, welche ihr generell sehr viel Freude bereitet hat: „Ich habe entdeckt, dass Musiker improvisieren. Das wusste ich nicht, mir war das nie so klar. Wir haben sehr viel gemeinsam improvisiert in beide Richtungen. Zum ersten Mal wurde es auch möglich, dass nicht nur ein Monolog herrscht, sondern ein Dialog.“ Sie malt also nicht nur 'stumpf' mit, während Musik gespielt wird, sondern nimmt aktiv an der Entstehung der Musik Teil.
Damit spricht sie einen Punkt an, der ihr sehr wichtig ist: Kommunikation. Sie zeichnet nicht nur die Musik selbst, sondern viel eher das Erlebnis des Künstlers mit dem Musiker. Es geht um die Erfahrung, die durch die Musik entstanden ist. Musik ist die Sprache des Musikers und Kunst die Sprache des Künstlers. An sich gehören diese beiden Kunstformen nicht zusammen, aber sie können miteinander reden. Gerade bei Improvisationen, die Jam-Sessions ähneln, kann man dem anderen etwas mitteilen, Signale senden, und das nur durch einen Pinselstrich oder eine bestimmte Tonreihenfolge. Das läuft dann in etwa so ab: „Ich führe manchmal und manchmal führt der, der spielt. Manchmal gibt es auch ein Thema, wie zum Beispiel... [überlegt] Paris.“
Weiter führt sie aus: „Das Reden kannst du dir wirklich so vorstellen, zum Beispiel: Ich male ein Motiv und der Musiker findet das richtig geil und dann spielt der immer wieder das gleiche musikalische Motiv, damit er mich zwingt wieder die gleiche grafische Form zu malen. Und dann höre ich das und ich muss lachen. Wirklich, in Videos kann man das sehen, dann denk ich 'Boah, was ein Spaßkeks' und dann zeichne ich weiter“, erläutert Gloria diese Unterhaltung der Musik mit der Kunst in ihrem sympathischen italienischen Akzent. „Oder er spielt etwas und ich habe keine Lust das zu malen und dann laufe ich 50 Zentimeter weiter nach rechts und zeichne das nicht und gebe ihm Signale, dass man kommunizieren kann. Unabhängig von der Kultur, unabhängig, welche Sprache du sprichst. Unabhängig, ob man sich kennt. Das Zeichnen ist wie ein Echo von der Erfahrung. Nicht das Hauptding.“