Die erste EP, „Vice Versa“, die im November 2019 erschienen ist, ist mehr ein Sammelsurium an Songs, die seit 2015 entstanden sind, was die unterschiedlichen Prägungen der Songs erklärt. Den Anspruch, professionell zu klingen, hatten die Jungs relativ schnell, also sind sie fürs Schlagzeug ins Studio gegangen und haben sich selber beigebracht, wie man Gitarren richtig aufnimmt. Der Mix stammt von Andrew Wade, der zum Beispiel auch A Day To Remember, Wage War, Attila oder Motionless in White abgemischt hat, was zwar etwas kostspieliger war, sich aber letztendlich wirklich gelohnt hat.
Beim Newcomer-Festival in Erlangen haben Impvlse den zweiten Jury-Platz und damit einen Merch-Design-Gutschein gewonnen, den sie direkt in die Produktion eines Shirts gesteckt haben. Die Logo-Designs für andere Merchteile bzw. das generelle Corporate-Design stammt aus der Feder von Julian Mehn, ein Freund der Band, der Design studiert und auch für die bisherigen Musikvideos mitverantwortlich war. Ein Tipp für neue Bands, bezogen auf Merch, sei es, sich online umzuschauen. Es gibt mittlerweile einige Anbieter, die Merchandise-Artikel recht günstig und dennoch in passender Qualität produzieren.
Ein aktuell sehr wunder Punkt für die Jungs ist Rock im Park. In der Vorrunde des jährlich stattfindenden Bandwettbewerbs „Rockbühne“ von den Nürnberger Nachrichten haben Impvlse sich 2019 gegen drei andere lokale Bands durchgesetzt, um im Finale im Hirsch in Nürnberg zu landen, auf dessen Bühne sonst Lordi, Knorkator, Megaloh oder Itchy stehen. Gegen die Würzburger Band Stop Inside, die Ansbacher Truppe RC Plane und die Nürnberger Jungs von Strife85 haben sich Impvlse im Finale durchgesetzt und den Slot auf Rock im Park erspielt. Die anderen Plätze wären auch Festivalauftritte auf unterschiedlich großen Festivals in der Umgebung gewesen, bei Rock hinter der Burg in Roth, dem Biberttal-Festival in Andorf bei Ansbach und auf dem Taubertal- Festival in Rothenburg.
Doch wie wir alle wissen, hat Corona einen Strich durch die Festival-Rechnung 2020 gemacht. Auch hat die Band noch niemand seitens Rock im Park kontaktiert, das sollte etwa einen Monat vor dem Festival passieren – die Hoffnung, dass das 2021 dann funktioniert, stirbt zuletzt. Wenigstens war der Finalauftritt für die Jungs von der Stimmung her am besten, „der ganze Abend war mega nice“, wie Chris zusammenfasst.
[Update von Ende Mai: Es sieht bisher so aus, als dürften Impvlse 2021 auf Rock im Park spielen.]
Erste Erfahrung auf internationalen Bühnen haben Impvlse auch schon gesammelt – als Austauschauftritt mit Sortout, einer österreichischen Band. Die Location in Dornbirn war auch bisher die Lieblingsvenue der Jungs. Den Gegengig in Deutschland gibt es hoffentlich am 05.12.20 in der Luise in Nürnberg. Noch ein bisschen weiter weg ging es im Oktober 2019. Beim schon erwähnten Newcomer Festival Erlangen 2018 haben Impvlse neben dem zweiten Jury-Preis den Publikumspreis abgeräumt und damit eine kleine Tour durch drei Städte in Russland gewonnen. Die Erinnerungen sind jedenfalls super. „Ich hab‘ in Russland teilweise den besten Bühnensound gehabt, den ich jemals hatte“, „die wissen schon, was sie tun“ und „krassere Anlagen, darf man nicht unterschätzen“, sind die Zusammenfassungen der Jungs, was das Feeling auf der Bühne anging. Sogar ein kleiner Tourbus wurde für die Band organisiert, das macht das Tourgefühl noch ein bisschen realer.
Lokale Clubs oder Jugendhäuser anschreiben und mit lokalen Bands vernetzen, um an die ersten Auftritte zu kommen, ist laut Impvlse ein grundlegender Tipp für neue Bands. Die Erfahrung, dass man eher nicht den kompletten Auftritt, also inklusive Technik, selber organisieren sollte, weil man an wirklich viel denken muss, haben sie beim allerersten Auftritt in einer Gastwirtschaft gemacht. Bisher haben die Jungs ca. 25 Auftritte gespielt und hoffen, bald wieder einsteigen zu können.
Die Corona-Quarantäne empfindet die Band trotz Ausfall von drei Festivals und Proben eher als Chance, am Songwriting von Zuhause aus zu arbeiten. Angeteasert wird, Anfang 2021 könne man mit neuem Zeug rechnen, aber „nagel uns nicht drauf fest, ohne Scheiß“.
Auf die Frage nach dem größten musikalischen Wunsch antwortet Jason: „Ich glaube wir haben alle den unrealistischen Wunsch, dass wir davon irgendwann mal leben können. Unser Ziel ist schon, das so groß wie möglich aufziehen zu können.“ Chris ergänzt grinsend „Die Stadien-Tournee 2023“. Generell mehr im Ausland zu spielen steht jedoch auch ganz oben auf der Liste der Ziele. Auch wäre laut Chris das Beste, wenn sich „Menschen aktiv für deine Musik entscheiden, obwohl's so viel nice andere Musik gibt“. Ein Festival, auf dem sie gern mal spielen würden, darauf antworten die fünf lachend: Rock im Park.