Tatsächlich könnte man sich zwischen den ewig wabernden und erbarmungslos übersteuerten Gitarrenklängen auch locker mal einen Kaffee holen, ohne einen Ton zu verpassen. Gelegentliche Spielereien wie der Einsatz eines Glockenspiels auf „Troubled Air“ bleiben die Ausnahme, stattdessen dominiert während der stattlichen Spieldauer von 68 Minuten die brachial dröhnende Monotonie. Nur selten hebt sich der stetige Drone-Sound mal an, wie zum Beispiel zum Schluss von „Aurora“, oder versteckt sich im Mittelteil von „Novae“. Allein der Opener „Between Sleipnir’s Breaths“ bietet für Sunn O)))-Verhältnisse ein fast schon wildes Shredding, mit mehreren Tönen in einer Minute, noch dazu mit Gesangsbeteiligung! Ein kleiner Ausflug in die Gefilde von Sleeps „Dopesmoker“ und damit sicherlich einer der ereignisreicheren Tracks der Platte.
Sagen wir mal wie’s ist: Es passiert nicht viel, auf rein quantitativer Ebene. „Life Metal“ ist noch purer als vergangene Sunn O)))-Produktionen und darauf muss man sich einlassen können. Schafft man das aber, entwickelt der Sound eine geradezu meditative Wirkung, die selbst über Kopfhörer eine ungeheure physikalische Wucht entfesselt. Minimalismus geschieht hier in Form von sonischer Überwältigung und es lässt sich nur erahnen, wozu diese Musik mithilfe der Wagenladungen an Röhrenverstärkern im Stande ist, die Sunn O))) auf ihre Live-Konzerte karren.