Wenn man Fucked Up kategorisieren wollen würde, wäre vielleicht der Begriff „Konzeptpunk“ passend. In der Vergangenheit fielen diese musikalischen Konzepte vor allem durch ihre Grandiosität auf: Da ist ein 12-stündiges Marathon-Konzert 2008, das Meta-Musical „David Comes To Life“ von 2011, eine 12-Inch-Reihe basierend auf den chinesischen Sternzeichen. Was ist also das Konzept von „One Day“?
Der Titel verrät es eigentlich schon: Für „One Day“ schrieben und spielten die Musiker*innen ihre Parts innerhalb von jeweils 24 Stunden ein. Aber diese Arbeitsweise bedeutet nicht, dass Fucked Up plötzlich zu einer minimalistischen Lo-Fi-Band geworden sind. Es türmen sich immer noch Gitarrenspuren über Gitarrenspuren, nach vorne gemischt, damit sie sich wie ein Vorhang über die Songs drapieren.
Aber diesmal ist der Vorhang aus Chiffon und durchscheinend. Die Strukturen und Melodien in den 10 Songs (für Fucked-Up-Verhältnisse ist das fast schon lächerlich wenig) werden dadurch sehr viel klarer. Dennoch stecken sie voller Energie und hymnischer Momente. „One Day“ ist im Kern ein Power-Pop-Album.