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Fall Out Boy und “So Much (For) Stardust”: Ground Control to Major Tom

Nachdem die Band beim Vorgängeralbum „Mania” viel Experimentierfreudigkeit zeigte, kehren Fall Out Boy mit „So Much (For) Stardust” zurück zu ihrem ursprünglichen Sound. Aus Synthie- und Elektropop wird wieder bandtypischer Alternative Rock.

 Wer bei „Mania” den klassischen Fall Out Boy Sound vermisst hat, wird mit „So Much (For) Stardust” voll auf seine Kosten kommen. Denn die Band macht musikalisch auf dem neuen Album einen Schritt zurück zu ihren Anfangsjahren. Zurück in die 2000er: dynamische Gitarren, dominierende Drums und Alternative Rock mit Pop-Punk Note. Für 44 Minuten entführt die Band die Hörer:innen in ihr eigenes Universum und öffnet Track für Track die Tür zur neuen alten Ära Fall Out Boy.  

Mit der Single „Love From The Other Side” lieferten die Jungs bereits im Januar einen Vorgeschmack auf Kommendes. Genau wie bei „Heartbreak Feels So Good” handelt es sich um einen Song mit Ohrwurmpotential, der noch lange im Kopf bleibt. Die ersten beiden Tracks des Albums spiegeln die Fähigkeit der Band catchy Hooks und eingängige Refrains zu kreieren bestens wieder. 

Die ersten fünf Tracks des Langspielers schlagen ein wie Bomben, dann verliert die Platte leider etwas an Spannung. Songs wie „So Good Right Now” und „The Kintsugi Kid (Ten Years)” haben nicht gerade die größte Durchschlagkraft und wirken sehr austauschbar. Trotzdem passen sie irgendwie auf das Album und machen das Ganze zu einer runden Sache, schließlich wäre das Werk ohne die Titel auch zu kurz gestaltet. Mit der knappen dreiviertel Stunde besitzt „So Much (For) Stardust” eine relativ perfekte Länge. 

Zeitweise erinnert das Album an die musikalische Untermalung des Musicalfilms „The Greatest Showman”, gerade der Song „Heaven, Iowa” ähnelt dem Soundtrack der Filmbiografie. “I Am My Own Muse” besitzt wiederum den klassischen Fall Out Boy Klang. In jedem Fall kann sich wieder auf handgemachten Alternative Rock von Frontman Patrick Stump und Co. gefreut werden. Besonders prägnant das Voiceover von Ethan Hawke auf „The Pink Seashell”, und auch der Monolog von Pete Wentz in „Baby Annihilation” bringt Abwechslung. Die Thematik Weltraum zieht sich wie ein roter Faden durch den gesamten Tonträger und verleiht dem Album einen ganz besonderen Charme. Der Titel ist vielversprechend und beschreibt die Stimmung der 13 Tracks ziemlich treffend.

Fazit

7.9
Wertung

Fall Out Boy veröffentlichen mit „So Much (For) Stardust” ein wirklich gutes Album, auch wenn es lange nicht an andere Erfolge der Band anknüpfen kann. Hits wie „Dance, Dance” oder „Centuries” lassen sich so einfach eben nicht reproduzieren. Trotzdem liefert die Band ordentlich ab und bietet Party vom ersten bis zum letzten Song mit Wiedererkennungswert. 

Lena-Marie Buchner