Die Vereinigung beider Stile klingt genauso, wie man sie sich vorstellt. Edwards übernimmt den Gesang und bespielt verschiedenste Saiteninstrumente, während Hacke elektronische Sounds, Bass und Drums beisteuert. Beide besinnen sich dabei auf ihre Stärken und beflügeln sich gegenseitig. Ihre langjährige Erfahrung wird deutlich spürbar und suggeriert, den Klang von „Risha“ hätte es seit jeher gegeben. Dunkel, mystisch, schwermütig, erhaben, hypnotisch und spirituell weben sie ein komplexes Klangkonstrukt, das die Hörenden auf magische Weise in ihren Bann zieht. Unerwartet sind allein die arabischen Einflüsse, die sich in Gestalt von orientalischen Rhythmen und Klängen den Weg durch atmosphärische Elektro-Beats und übersteuerte Gitarren bahnen. Mit „Triptych“ führen Edwards und Hacke behutsam in ihr Sound-Experiment ein und sorgen schon im darauffolgenden Titel „All In The Palm“ für den ersten Gänsehaut-Moment mit schier unbändiger dunkler Energie und einem pulsierenden Rhythmus. Das Hörerlebnis bleibt während der gesamten Platte aufregend anders, wirkt mit fortschreitender Dauer zuweilen etwas sperrig und läuft schließlich Gefahr, sich im dichten Schleier andersartiger Klänge zu verlieren. Gerade die elektrisierende Dynamik des Anfangs nimmt im Verlauf des Hörens ab. Während man zu Beginn noch von der ungeheuren Intensität gefesselt war, findet man sich später eher im hypnotischen Schwebezustand zwischen rituellen Gesangsfetzen und ausufernden Instrumentalparts wieder. Insgesamt bleibt „Risha“ jedoch, oder vielleicht auch gerade deshalb, ein außergewöhnliches Klangerlebnis, bei dem nicht nur Fans von Edwards und Hacke auf ihre Kosten kommen, sondern vor allem solche, die ihren musikalischen Horizont gern durch experimentelle Ansätze erweitern.