Dass das Konzert so herausragend war, lag aber an noch zwei anderen Punkten. Einerseits hatte das Konzert eine komplette Eigendynamik. In Zeiten, in welchen es andauernd von der Bühne schallt, was man als Mensch, der zum Konzert geht, jetzt machen soll, also Sätze wie „FUCK SHIT UP!“ oder „CIRCLE PIT“, bis hin zu „GET CLOSER!“, ist es unfassbar gut zu sehen, dass manche Konzerte das gar nicht brauchen. Die Leute sind hier, weil sie Bock auf Captain PlanET haben, die Band spielt währenddessen einfach ihr Konzert, freut sich darüber, dass wir uns freuen und alles andere ist nicht provoziert oder gelenkt, weder das Zelebrieren noch die Energie. Außerdem, wie lieb kann ein Publikum sein? Nachdem mittlerweile selbst bei Turbostaat mit Ellenbogen gepogt wird (no Front gegen Turbostaat), war dieser Pit so respektvoll, so schön, so freundlich, wie ich ihn noch nie erlebt habe. Alles an diesem Konzert verdient den Begriff „cozy“ und das, obwohl es draußen minus fünf Grad hat. Wie schon gesagt, verlasse ich das Konzert mit breitem Grinsen. Denn es hat sich zu keiner Zeit angestrengt, in dieser Masse zu stehen, es war einfach nur schön. Und wenn dann auch noch Captain PlanET ihre absolut traurige Musik dazu spielen, kann man von einem ziemlich guten Abend reden!