Die Splash!-Autotune-Tour im Stadtpark Hamburg

Der ausgefallene Festivalsommer macht vielen Musikfans zu schaffen, doch das Splash! Festival hat sich für seine HipHop -und Rap-Fans eine Lösung einfallen lassen: Statt drei Tage in Ferropolis mit tausenden Menschen zu feiern, wurde das Festival auf drei Tage in drei verschiedenen Städten aufgeteilt.

Angekommen im Stadtpark fällt einem schon der größte Unterschied zu normalen Open-Air Konzerten auf: Stühle. Das im Sitzen bei einer Show trotzdem Stimmung aufkommen kann, beweist DJ-in Salwa Benz, die den Abend eröffnet. Der fehlende Moshpit am Ende der DJ-Session fehlt nicht nur dem Publikum, sondern auch Salwa sichtlich. Doch trotz der Bestuhlung ist der Abend eine erfrischende Abwechslung zu Livestreams und Online-Konzerten.

Deutschrap-Newcomerin Ayla reißt anschließend mit ihrem Debüt-Konzert das Publikum (wenn auch nur ganz kurz) von den Sitzen und Stühle klappern vor Begeisterung. Der Rest des Abends verläuft ohne weitere Höhepunkte, Motrip und Maja stehen beide fest im Deutschrap-Game und haben die Bühne sichtlich vermisst.

Das bestuhlte Konzert mit Abstandsregeln ist ein Ersatz für „echte“ Festivals und Konzerte. Trotz der Corona-Maßnahmen ist die Stimmung im Stadtpark ausgelassen. Die Künstler*innen würden das Publikum am liebsten von den Stühlen reißen und zum Tanzen animieren, wenn das nicht verboten wäre. Hoffentlich findet aber das nächste Splash! wieder als richtiges Festival statt, denn obwohl der Live-Auftritt eine willkommene Abwechslung zu den Livestreams ist: Mehr als ein Ersatz für echte Konzerte und tanzende Menschen im Mosphit ist das bestuhlte Splash! Festival nicht.