Mache

  • Paulinchen brennt
  • Mache
Die Adaption des Charakters Paulinchen aus der Struwwelpeter-Erzählung von Heinrich Hoffmann zeigt deutlich, welchen Weg Paulinchen Brennt einschlagen wollen. Das Mädchen experimentiert mit Feuer, entzündet sich selbst und verbrennt schließlich. In ihrem Debüt „Mache“ spielen die drei (Wahl)-Leipziger auch mit dem Feuer und entzünden eine Kakophonie aus Experimental Noise, Screamo und Post-Hardcore. Sie wollen mit ihrem Debüt alles niederbrennen und zerstören. So klingen auch die einzelnen Songs. Daniel Schmitt schreit, keift und brüllt dem Hörer die Lyrics entgegen, dass das Hören doch recht anstrengend wurde. Dabei geht leider der Inhalt der Songs verloren. In „Travis“ wird der 911-Call eines Menschen aufgegriffen, der Angst um eine(n) Freund:in hat, während „Norman“ sich mit der Geschichte „Rock’n’Roll Ears“ auseinandersetzt, in der ein alternder Rockmusiker sein fast vollständig verlorenes Gehör wiedererlangt.  Midas greift das Thema „Gier“ durch die Erzählung des mythologischen Midas auf, dessen Berührung, alles zu Gold verwandelte. Der Sound von Gitarren und Drums wirkt wie das zuckende Feuer in Hoffmanns Erzählung. Er verzerrt und greift um sich. Wechselt aber auch in den Songs die Intensität des Tempos und gaukelt vor, dass die Flammen erlöschen, nur um plötzlich durch den Sturm, der durch den Gesang des Sängers entfacht wird, erneut aufzulodern. Mich forderte dieses Album extrem, besonders die aufreibenden Vocals. Wer aber Musik mit musikalischen Anleihen von Mathcore bis Noise Rock hört und Bands wie Dÿse oder Dillinger Escape Plan bevorzugt, findet in Paulinchen Brennt und ihrem Debüt „Mache“ eine interessante Neuentdeckung.
Nicht vorhanden