Cock Sparrer

  • Cock Sparrer
  • Hand On Heart
Seit mehr als einem halben Jahrhundert bewegen sich Cock Sparrer in ihrem musikalischen Kosmos, dessen Bogen sich von Pub-Rock hin zu Oi! und Streetpunk spannte. Nach diversen Auflösungen und Reunions erscheint mit „Hand On Heart“ das nach eigener Ankündigung achte und letzte Album der Londoner Band. Die Bandmitglieder mögen zwar inzwischen gealtert und sogar Großväter sein, aber den Spaß an ihrer Musik merkt mensch ihnen immer noch deutlich an. Die Songs sind melodiös und eingängig und die Refrains laden zum Mitsingen. Aber wenn der Band etwas vorzuwerfen ist, dann die doch sehr glatte Produktion, die zwar andeutet, dass die Lieder auf die Bühne gehören, aber auf den heimischen Speakern kommen gerade die Drums sehr kraftlos rüber, die Songs leben einzig von den Gitarren. In den Lyrics werden wie gewohnt ernste und nachdenklichen Themen aufgegriffen. Die gereifte Stimme von Collin McFaull wird nicht müde, sich für die Working Class einzusetzen und den Zusammenhalt der Szene zu beschwören. Auch nach 50 Jahren Klassenkampf scheint sich nichts verändert zu haben. Die Working Class braucht weiterhin eine Stimme – und die liefern erneut Cock Sparrer. Sollte dieses Album nun tatsächlich der Abgesang einer Band sein, die nie kommerziell erfolgreich war, aber auf viele andere Musiker:innen einen wichtigen Einfluss hatte, bleibt zu hoffen, dass sie ihren Abschied mit einer Tour begehen, damit ich sie wenigsten einmal live sehen kann. Nur sind bislang keine Konzerte in Deutschland angekündigt. Anspieltipps: No Way Out, Rag The Riches, One Way Ticket, Here We Stand