Auch wenn Olli Schulz nicht gerne mit Bob Dylan verglichen wird, kann man diesen Vergleich doch sehr passend zur Hand nehmen. Denn beide sind weniger populär auf Grund ihrer opulenten Gesangsstimmen, sondern auf Grund der Geschichten die sie erzählen und die einzigartige Art und Weise wie sie diese Erzählen.
Der Titeltrack des Albums, inspiriert von einer wahren Begegnung in einer Berliner Bar, erzählt von einem Moment des Verlorenseins, der für viele Menschen kennzeichnend ist - ein Zustand, den Schulz als "Rand der Zeit" beschreibt. In diesen persönlichen Begegnungen und Reflexionen spiegelt sich die Veränderung und die Herausforderung wider, mit der Zeit Schritt zu halten. Oder wie Stromberg sagt: "Wer nicht mit der Zeit geht, muss mit der Zeit gehen."
Es ist jedoch nicht nur seine reflektierte Seite, die Schulz auf diesem Album präsentiert. In Liedern wie "So schreibt man seinen Song" feiert er das Leben und die Musik, während er in "Silvester" die Geburt seines Sohnes zum Jahreswechsel feiert. Diese Momente der Verbundenheit und des Glücks sind für ihn von tiefer Bedeutung und werden in seinen Liedern eindrucksvoll eingefangen. Beide Songs sind aber auch so besonders, weil Schulz sich um eine noch gefühlvollere Gesangsstimme bemüht und ihm das beispiellos vortrefflich gelingt.