Auf ihrem Instagram-Account haben sich die drei zu den Themen des Albums geäußert. Es sei „randvoll mit Geschichten über ganz normale Menschen, Löffel, Zwischenmenschliches, Beerdigungen […], Angst […], Kabel im Kopf, Worte im Mund“. Und somit definiert die Kölner Band auch gleich den Begriff „normal“ als Synonym für unsere heutige Gesellschaft in all ihrer Diversität, in der es die von der Mehrheit propagierte Normalität gar nicht mehr gibt. Normal ist vielmehr die Verletzlichkeit und das daraus resultierende Verschließen vor anderen („Trickster“), normal ist die quälende Ungewissheit über die eigene Geschlechteridentität („Coven“, „Margarita & The Master“), normal ist schmerzendes Verliebtsein („Cutting together apart“) und normal ist auch, sich nicht mehr sicher sein zu können, das Richtige zu sagen („Wired“).
In vielen Songs dominiert die verzerrte, grungige Gitarre, den schmutzigen Sound macht aber erst das scheppernde Drum-Spiel von Farroch Ojan perfekt. Seltener dominiert der Bass von Svetlana Sokolov, wie in „Like You“, „Wired“ oder „Normal People“, aber selbst im Hintergrund sorgt sie dafür, dass Gitarre und Drums nicht völlig entgleiten. Und dies ist neben den Texten die große Stärke des Albums, welches in den Bear Cave Studios aufgenommen wurde. Großartig produziert, aber nie kaputt geglättet.
Auch wenn die Hochzeit des Grunge in den frühen 90ern lag, transportiert die Band den typischen Sound in einer erfrischenden Frechheit ins Hier und Jetzt, als wolle sie zeigen , dass die Menschen durchgerüttelt werden müssen, so wie es Grunge tat. Ebenso sieht sich die Band in der Aufrechterhaltung der Riot Grrrl-Bewegung verankert, gerade Nine setzt sich immer wieder mit FLINTA* in der Punk-Szene auseinander.