Den Abschluss des Albums bildet der Akustiksong „Give Up The Ghost“. Mensch spürt förmlich die Zerbrechlichkeit von Laura Jane Grace, wie sie mit sich und ihren Erfahrungen hadert. Mensch spürt ihr Bedürfnis sich für all das zu entschuldigen, was sie anderen an Leid und Kummer zugefügt hat („Hard Feelings“). Aber es sind die eigenen Erfahrungen, die einen Menschen prägen und ausmachen und es ist das Selbst in uns, dass niemand verstecken müssen sollte („Dysphoria Hoodie“). Laura Jane Grace ist sich dessen wahrscheinlich mehr als andere bewusst. Deswegen kann sie den Hörenden auch Trost spenden („Keep Your Wheels Straight“).
Unterstützung hat sich Laura Jane Grace von Matt Patton, dem Bassisten von Drive-By Truckers geholt, der sie auch gesanglich begleitet („ Birds Talk Too“). Auch wenn die musikalische Sozialisation beider Menschen unterschiedliche Wege ging, schafft es Patton mit dem Bass Laura immer dezent zu begleiten, manchmal metronymisch wie in oben genanntem Song.
Die Drums und Gitarrenparts hat Laura Jane Grace selber eingespielt. In den treibenden Stücken wie „Hole In My Head“ erkennbar an Against Me! orientiert, aber viel deutlicher werden Anleihen an den 60s-Rock im Stile Dion oder Eddie Cochran oder an Jonathan Richman erkennbar, dessen musikalische Orientierung in den 1990er Jahren diesen Bogen ebenso schlug.
In der Vielfalt der musikalischen und textlichen Ausdrucksweise liegt die Stärke des Albums. Wer bei Laura Jane Grace immer noch ein Punkalbum im Stile von Against Me! erwartet, wird enttäuscht werden. Against Me! sind mit Sicherheit geprägt durch Laura Jane Grace. „Hole In My Head“ ist aber mehr als das Soloalbum der Frontfrau einer Punkband. Sie hat erneut etwas Persönliches erschaffen, Songs, die sie und ihr Leben widerspiegeln und tiefes Verständnis für Leben offenbaren.