Die Texte der Band setzen den Fokus auf die Widrigkeiten des Lebens, die scheinbar fortwährend bedrohliche Schatten auf unsere Existenz werfen und wollen das Leben zurück ins Licht holen. Bereits der Opener „Mittelmäßiges Leben“ vertreibt die Gespenster und erzeugt tiefe Erleichterung, denn genau diese Mittelmäßigkeit, erlaubt es dem Menschen unbekümmert sein Leben zu führen. „Nicht alleine“ trägt diese spürbare Erleichterung weiter, weil es anderen Menschen im Guten und Schlechten genauso wie allen ergeht.
Guido Scholz (Gitarre, Gesang), Rainer Siepmann (Bass, Gesang) und Markus Schmidt (Schlagzeug) sind Kinder der Generation X. Somit darf mensch bei den Liedern „Es war nicht alles schlecht“, „Auf Null“ und „Freibad Pommes“ autobiografische Anleihen vermuten. Gerade bei letztgenanntem Lied wird mensch an die eigene Freibad-Jugend erinnert und der Geruch von Pommes Rot-Weiß manifestiert sich.
Scheinbar trivial setzt sich die Band mit unserer, den Alltag bestimmenden Unentschlossenheit („Zwischending“) und Hektik auseinander und stellt stellvertretend für alle die Frage, „Wann ist wieder Samstag“? Aber die Trivialität weicht der erschütternden Erkenntnis, dass das Leben der meisten Menschen genauso verläuft.
Das Album entlässt mit „Hör nicht auf“ und „Niemand ist schöner als du“ die Hörenden mit so wohltuenden Botschaften, dass mensch am liebsten sofort in den Zug steigen möchte, natürlich steigt mensch an diesem auf dem Cover abgebildeten Bahnhof in Hamm aus, um die Band und besonders Texter Guido Scholz tränenreich und unendlich dankbar in den Arm zu nehmen.