Ähnlich wie im Pop-Punk ist es ziemlich schwer, eine Rezension zu Dance Gavin Dance zu schreiben. Nicht nur sind ihre Alben stets viel zu lang, um sie ordentlich in einer Sitzung zu hören, sie sind auch immer bunt zusammengewürfelte Salate aus den verschiedensten Stilen. Bei ihrem neuen Album „Jackpot Juicer“ ist das nicht anders. Nach dem überraschenden Tod ihres Bassisten Tim Feerick und den schweren Vorwürfen gegen ihren Sänger Tilian Pearson, welcher sich kurz darauf aus der Band zurückzog (und nichts an diesem Release verdient, weswegen diese Rezension nun doch hier steht), bringt die Band aus Sacramento zwar nicht das beste Album ihrer Karriere heraus, allerdings ein weiteres ziemlich gutes.
Bei so einer Länge kommt natürlich sofort der Gedanke auf, dass eine Handvoll Songs durchs Raster fallen wird und natürlich ist dem auch so, allerdings fällt das bei 18 (ACHTZEHN!) Songs nicht weiter auf. Zu stark sind vor allem Songs wie „Cream Of The Crop“, „Back On Deck“ oder die herausragende Singleauskopplung „Die Another Day“, welche easy einer der besten Songs der Gruppe ist. Immer wieder verändern sich die Songs in ihrer eigenen Spiellänge und werden auf einmal etwas komplett anderes. Wird hier noch in bester Math-Manier gegen Autoritäten gestichelt, hört man im nächsten Momente schon fast gerappte Lyrics nur um dann zu dem Thema der Autoritäten zurückzukommen, diesmal mit engelsgleichem Gesang. Dazu kommen dann noch Titel und Lyrics wie „Polka Dot Dobbins“ und „One Man‘s Cringe“ und das Album beschreibt die Band nahezu perfekt.