Neunzehn Jahre liegt das letzte Soloalbum "Tyranny of Souls" des britischen Multitalents Bruce Dickinson bereits zurück. Neunzehn Jahre, in denen er mit Iron Maiden vier Studioalben veröffentlichte sowie mehrfach die ganze Welt bespielt hat, in denen er seine Autobiografie auch in deutscher Sprache auf den Markt brachte und in denen er sich leidenschaftlich der Kreation verschiedener Biersorten hingab, die man mittlerweile ebenfalls auf dem deutschen Markt bekommt und genießen kann. Neunzehn Jahre, in denen er den Krebs besiegte und seiner Leidenschaft als Pilot nachging. Nicht zuletzt wurde erst in diesem Jahr eine neu entdeckte Art der Stachelschwanzleguane ihm zu Ehren benannt. Gleiches geschah in der Vergangenheit schon bei Neuentdeckungen im Bereich der Riesenkrabbenspinnen und der Fliegen. Und das war noch lange nicht alles, was den Künstler und Mensch Bruce Dickinson an Projekten und Neuigkeiten umgibt. Iron Maiden und Bruce Dickinson sind und bleiben nicht nur in der Welt des Heavy Metal allgegenwärtig präsent. So überrascht es nicht, dass auch "The Mandrake Project" mit großer Spannung erwartet wurde und in vielen Hinsichten darüber zu sprechen ist.
Bruce Dickinson nutzt sein Soloprojekt zweifellos, um die mit Iron Maiden beschrittenen und nach wie vor unbeschreiblich erfolgreichen Pfade zu verlassen. Bereits die erste Single und Opener des Albums "Afterglow Of Ragnarok" schlägt in eine merklich düstere Kerbe und mündet darin, dass Bruce den Titel des Tracks in einer unerwartet dunklen Stimmlage ins Mikrofon brüllt. Dabei besteht sogar kurz das Risiko zu vergessen, dass hier einer der markantesten und unverkennbarsten Sänger der Metalwelt am Werk ist. Ein Risiko, das jeder auch nur ansatzweise melodisch angehauchte Refrain auf dieser Scheibe vergessen macht. Die Grundstimmung bleibt im Verlauf des Albums ähnlich düster und Bruce Dickinson scheint es wahrlich zu genießen sich musikalisch vollends auszutoben. Einen wirklichen roten Faden durch das Album sucht man dabei zwar vergebens, dem Gesamtbild der Platte schadet dieser Umstand jedoch genauso wenig wie im Verlauf von "The Mandrake Project" Langeweile oder Zweifel am Schaffen des Künstlers Paul Bruce Dickinson auftauchen.