Øjne, stoßen dann auf eine Masse, die vor allem eines hat, nämlich Bock und das sogar so gut wie komplett ohne Kenntnisse in der italienischen Sprache. Denn die Texte der Band sind ausschließlich auf Italienisch und trotzdem werden einige der markanten Momente lauthals mit gebrüllt. Beim Brüllen sind wir auch schon bei dem wohl beeindruckendsten Punkt angelangt. Sänger Gianluca Nicastro überzeugt sehr mit seinen wahnsinnig drückenden und schrillen Screams. Wer ein paar Songs der Band kennt, weiß ebenfalls um die teilweise ewig langen Dauerschreiparts der Band, zum Beispiel der Song „Occidente“ ihrer letzten EP „Sogno #3“, welche sich auf der Platte schon wahnsinnig surreal anhören, hier aber noch einmal unmenschlicher rüberkommen. Diese blanke, rohe Wut, damit bekommt man mich einfach! Aber auch der Rest der Band lässt es sich nicht nehmen, die Samstagsnacht schwitzend zu verbringen. Die Gitarren, das Schlagzeug, Bass und Backgroundvocals ballern ebenso krass. Nach knapp 40 Minuten ist das Set dann vorbei und hätte gern noch länger sein können, aber bei der Stimme verstehe ich, warum das nicht so wirklich machbar ist.
Bis hier handelt es sich ja schon um ein gutes Konzert. Aber auch die Bands selbst waren über sympathisch. Vor allem Øjne waren so unglaublich lieb, das muss noch mal gesondert erwähnt werden. Und mitten im Set geht dann erst eine Saite flöten und dann macht der Verstärker noch Murks. Grund für einen Teil der Band mal eben von der Bühne zu gehen oder scherzhaft zu lachen. Hab ich den DIY-Charme schon erwähnt? Ja? Gut, das kommt nämlich hier wieder zum tragen. Denn hier kommt keine Panik auf, hier wird einfach in Ruhe repariert und gewartet, bis der Sänger vom Klo zurückkommt.