Jener Direktheit werden verspielte Elemente beigemischt, Arch Enemy bleiben also nicht der einzig hörbare Einfluss größerer Kragenweite. „Unbreakable“ erinnert auf der einen Seite an die guten, experimentellen Momente Gojiras (was die Frage eröffnet, inwieweit Gojira überhaupt schlechte Momente haben?), es kann auf der anderen Seite aber auch ein paar fiese Death-/Hardcore-Kinnhaken austeilen. Diese Kombination ist charakteristisch für „Hall Of The Mountain King“ – kaum ist eine trügerische Harmonie eingekehrt, tauchen am gitarrenverhangenen Horizont stadiontaugliche „Signs“ auf oder man frönt unverhohlen dem Punk („Society“). „Misjudgement Of Instincts“ setzt den Schlusspunkt. Ein Punktgewinn nach Maß.
Anfang und Ende des Albums bilden den symbiotischen Rahmen progressiver, dabei keineswegs an Eindringlichkeit einbüßender Experimentierfreude, der sich in seiner goldenen Mitte reinwäscht von aufgestauter Wut und bitterlichem Frust. Hall Of The Mountain King fackeln auf „Revolted“ nicht lange: die 10 Stücke begnügen sich mit überschaubaren 36 Minuten Spielzeit. In Anbetracht der Tatsache, dass die Hälfte dieser Stücke bereits von der 2022-er Veröfentlichung „Blurred Perception“ bekannt sind, wäre etwas mehr Output schön gewesen, qualitativ bewegt man sich auf hohem Niveau.