Fangen wir doch mal wieder mit etwas Hintergrundwissen an: Mutoid Man bestehen seit ihrer Gründung im Jahr 2012 aus Steven Brodsky (Cave In) und Benjamin Koller (Converge). Auf der Position des Bassisten herrschte in den vergangenen Jahren etwas mehr Fluktuation: Neu hinzu kam vor dem neuen Album "Mutants" auf diesem Posten der Bassist von High On Fire - Jeff Matz. In dieser Kombo pressen die US-Amerikaner nun zehn Tracks auf ein Album, welches mit einem Cover daherkommt, welches seinem Namen alle Ehre macht: Bunt, voller unerklärlicher sowie "mutierter" Gestalten und gespickt mit mehr oder weniger ansehnlichen Details.
Mutoid Man werden als "Punkrock- und Metal-Superhelden" beworben. Hierbei handelt es sich um eine Kombination, unter der man sich nicht unbedingt sofort etwas vorstellen kann. Hört man jedoch in "Mutants" hinein und lässt den Opener seine Funktion als ersten Eindruck des Albums erfüllen, kommt man der Sache schon deutlich näher. "Call Of The Void" ist ein verdammt eingängiger Ohrwurm! Kompromisslos und einfach gehalten, wie man es von guten Punkrocknummern kennt, und doch irgendwie mit mehr Druck, etwas aggressiver als man es von den dominanten Namen im Punk kennt. Die Band kann ihren Hang zum Metal bereits in diesem Track nicht verstecken und vor allem will sie das auch gar nicht. Im Verlauf des Albums wird sogar immer deutlicher, dass es sich hier nicht um Punkrock mit Metaleinflüssen handelt, es dreht sich um das genaue Gegenteil. Diese Platte gehört in die "Hard and Heavy"-Abteilung des Plattenladens! Nicht unter das "Alternative"-Schild, unter dem die Elektronikläden unserer Zeit gerne die mehr oder weniger dahin passenden Punkrockgruppen einsortieren. Und wer der Einfachheit des Punks etwas abgewinnen kann und darauf Lust hat diese immer wieder in der deutlich härteren Spielart des Metals wiederzufinden, kann bei Mutoid Man ohne Bedenken zugreifen.