Der Fokus liegt aber auch bei diesem Festival klar auf der Musik, die in diesem Jahr erstmals abwechselnd von zwei gegenüberliegenden Bühnen schallt. Wer den Blick von der Mainstage nach hinten richtet, stolpert sofort über das knallig pinke Sofa, das den Mittelpunkt unserer Album-der-Woche-Fanstage bildet. Gleich drei Bands spielen auf unserem Open-Air-Wohnzimmer Akustik-Sessions und führen schöne Gespräche mit uns. Die Bad Schwartauer Punks Jack Pott erzählen so zum Beispiel trocken, warum sie seit Anfang des Jahres nicht mehr „Breathing Punx“ heißen: „Die Antwort darauf ist ja ganz einfach: ‚Breathing Punx‘ ist einfach ein schlimmer Name. Jack Pott klingt zwar auch bescheuert, aber wir haben uns für das kleinere Übel entschieden.“ Das Quintett passt zwar kaum auf das beengte Sofa, lässt es sich aber trotzdem nicht nehmen, noch extra einen Synthesizer anzuschleppen, der überraschend gut mit Akustikgitarre und Cajon zusammenarbeitet. Die Band bildet damit den Auftakt für eine kleine Reihe klanglicher Neuinterpretationen, die Esco ebenso wie Flower Rush mit viel Charme fortsetzen. Erstere haben als Duo einen ungemeinen Platzvorteil, zweitere müssen aufgrund eines plötzlichen Schauers kurzerhand ein paar Meter weiter nach hinten ins Album-der-Woche-Interviewzelt umziehen. Das Programm unserer Bühne machen Viva Con Agua mit einem Spontan-Interview über ihre Arbeit und Loop-Artist One Player Mode mit äußerst klug arrangierten Videospiel-Soundtrack-Covern komplett.