Das Vortex in Siegen verspricht bei den richtigen Bands und entsprechenden Besucherzahlen immer genau das, was man von einer Clubshow erwartet: Tropische Temperaturen, Moshpits, tolle Leute und eine richtig gute Party. Wenn nun Destination Anywhere im Rahmen Ihrer Tour zum Heimspiel dort vorbeischauen, ist all das vorprogrammiert. Die Vorzeichen könnten nicht besser sein. Der Club ist bereits vor der ersten Vorband gut gefüllt, die Laune prächtig. Nicht wenige kennen die Bandmitglieder persönlich und diese lassen es sich nicht nehmen, sich schon während der Vorbands in der Location blicken zu lassen und die vielen bekannten Gäste zu begrüßen.
Den musikalischen Opener des Abends gibt der Local Support Moped. Die Betzdorfer Formation sieht sich von Anfang an einem stattlichen Publikum gegenüber, das sich von Destination Anywhere-Sänger David vorher nicht zweimal hat auffordern lassen, den Weg von der Theke vor die Bühne zu nehmen. Moped heizen die Stimmung im Club mit Ihrem Hardcore-Punk/Punkrock-Mix ordentlich an. Sie punkten durch mitgröhlbare Texte, einem Bassisten, der mit seinem Bass gefühlt mehr vor der Bühne rumspringt als darauf und starken Gitarrensoli. Verdammt vielen Gitarrensoli. Das lockert die Hüfte für den weiteren Verlauf des Abends und Moped werden nach einer guten halben Stunde mit viel Applaus für den gelungenen Auftritt belohnt.
Nach etwa einer Viertelstunde Umbaupause sind die Tourpartner The Tips an der Reihe. Eine Reggae-Band, die den klassischen Reggae-Sound mit Punk, Rock, Ska und allerlei weiteren Elementen mischt. Der Vortex-Surfer-Musikclub könnte während diesem Auftritt tatsächlich genauso gut Open-Air an irgendeinem Sandstrand dieser Welt stehen, die Atmosphäre stimmt. Und weil der Club diesen Namen offiziell trägt, lässt es sich der anwesende Datenschmutz-Gitarrist Marius nicht nehmen, passend zu den Reggaeklängen der Band auf einem Surfbrett eine Runde über das Publikum durch den Club zu drehen. Ein Kuriosum des Auftrittes ist, dass der bärtige Bassist Philip und Drummer Janosch (ohne Bart) während der Show für einen Song die Rollen und Instrumente tauschen. Damit das Gesamtbild weiterhin stimmt, verkleidet sich Janosch dabei mit einem sehr langen Vollbart. Eine urkomische Situation für das anwesende Publikum. Die gute Stimmung steigt dadurch unaufhörlich weiter an und das Vortex ist nach etwa einer Stunde Reggae-Vibes mehr als aufgewärmt und bereit für den Headliner des heutigen Abends.