Gründung: 2015
Heimatstadt: Duisburg/Köln
Genre: Electro-Punk, Disco-Pop, „Neue Deutsche Kelle“
Bisher veröffentlicht: „Volle Pulle“-EP (2015), „Noch mehr Hits !!11!“-EP (2015), „Kommando Pappenheyer“-EP (2016), „Endlich Läuse“ (2018)
Für Fans von: Monster Zoku Onsomb!, Bondage Fairies, Tex Taiwan
„Ich finde die aktuelle Musiklandschaft nicht verwerflich, aber ich finde, dass vieles nicht mehr so von Herzen kommt. Musik ist oft nicht mehr so gnadenlos in dem, was sie sein sollte.“ Wenn Lana Van da Vla so von der aktuellen Popkultur spricht, werden die Motive ihrer Band schnell deutlicher. Wo andere Künstler klar dem Vorbild ihrer Zeitgenossen in braver Folgsamkeit hinterherrennen, schaffen Kochkraft durch KMA in lautem Ton ihren eigenen Klangkosmos. „Ich glaube, diese Selbstdefinition ist eher ein Ausdruck dafür, dass es diese Angepasstheit bei uns von vorneherein nicht geben soll. Wir machen die Musik, die von selbst entsteht. Hauptsache gnadenlos. Wenn wir merken, dass ein Song kompromisslos bescheuert ist, dann ist er das eben.“
Diesen Worten lässt die Band musikalisch Taten folgen. Die Songs von Kochkraft durch KMA sind oft schwer definierbar, treiben durch eine laute Mischung aus Electro-Punk und Disco-Pop. Dieses Verwirrspiel hat System: Bereits der Bandname lässt viele Fragen offen und nur wenig sichere Antworten zu, alle Bandmitglieder treten nicht unter ihren bürgerlichen Namen, sondern unter Pseudonymen auf. Sogar die selbstkreierte Genrebezeichnung „Neue Deutsche Kelle“ ist ein Wortwitz. „Wir wollen den Hörer fordern und lassen auch zu, dass er so weit denkt wie er möchte. Man kann unsere Songs einfach nur so feiern, oder man gräbt eben tiefer und entdeckt die versteckte Botschaft dahinter.“ „Wir wollen nicht berechnen“, ergänzt Berayhabipper, Drummer von Kochkraft durch KMA. „Wir lehnen die zeitgenössische Kunst nicht ab, sondern lassen im Gegenteil alles zu. Dann schreiben wir auch mal eine ungewöhnlich eingängige Nummer wie ‚Eins zum Lieben, eins zum Laster‘, was wir vorher noch nie gemacht hatten. Und dann wird die sogar unsere erste Single, obwohl sie für den Sound eigentlich gar nicht repräsentativ ist, aber eben für unsere bunte Arbeitsweise.“
Diese Offenheit führt manchmal zu interpretativen Auseinandersetzungen, die von der Band gar nicht so vorgesehen waren: „Ich habe einen Kumpel, der das Album total abfeiert und mir im Zwei- bis Drei-Tagesrhythmus Nachrichten geschrieben hat, wie sehr er die Liebe und die Details mag, die in der Platte stecken“, berichtet Berayhabipper. „Er hat die ganze Zeit versucht, dem Song ‚Der Gott von Zappoduster‘ eine Message zu entlocken – dabei gibt es da keine. Der Song erzählt einfach nur die Geschichte von einem mystischen Wesen, das aus einem Museum ausbricht. Als ich ihm das gesagt habe, war er echt beruhigt. Dass so etwas passieren kann, finde ich so spannend an dieser Platte.“