Nach kurzer Zeit, „Take on Me“ vom Band und dem ganzen Ballsaal dazu grölend stehen endlich Stick to Your Guns auf der Bühne und starten mit ihrem wohl bekanntesten Song „Nobody“. Obwohl die Crowd nun schon Landmvrks und Knocked Loose hinter sich hat, wirken sie so, als wären sie gerade vor die Bühne gestolpert. Da wird gebrüllt, gemosht, mit dem Kopf gewippt und einfach gehyped. Stücke wie „Nothing You Can Do to Me“, „Married to the Noise“ oder dem allseits bekannten „We Still Believe“ werden dabei genauso zelebriert und herzlich empfangen wie Songs des aktuellen Albums „Spectre“. So finden hier unter anderem, „Hush“, „Weapon“ und zu meiner sehr großen Freude „Who Dares Wins“ Platz. Hier werden nun auch die Crowdsurfer, welche von Frontmann Jesse Barnett noch einmal mehr dazu aufgefordert werden, sich nach vorn tragen zu lassen, absolut imminent, der Felsenkeller ist nur noch ein Meer aus Menschen, Schweiß und lauter Musik. Diese ist hier, bei Stick to Your Guns, dann auch ein Stück zu laut, um ehrlich zu sein. Ich höre das Schlagzeug noch immer etwas in meinem Kopf dröhnen, wenn ich fest daran denke. Aber auch die Band wird ihrer Rolle als Sympathieträger gerecht. Da rutscht Jesse einfach mal aus, weil irgendjemand einen Becher auf die Bühne wirft und statt sich große darüber auszukotzen, wird es mit einem „Always falling down on that stage“ und einem Lachen kommentiert. Nach knappen 80 Minuten endet das Quintett dann auf „Against Them All“ und schließt sich den verhältnismäßig kurzen, aber dafür zahlreichen Sets des Abends an und hinterlässt ein schweißgebadetes Meer, welches sich in dem verschneiten Leipziger Nachthimmel verliert und glücklich nach Hause wankt.