Aus vier verschiedenen Kamerablickwinkeln wurde das etwa einstündige Konzert ohne große Technikschwierigkeiten eingefangen und über Oldenburgstreams übertragen. Livestream-Konzerte gab es im letzten Jahr ja (leider) auch genug, um sie technisch zu perfektionieren, aber die Technik ist nun mal nicht alles, was einen gelungenen Konzertabend ausmacht – Catapults haben sich die Bühne schließlich auch noch mit guter Musik zu eigen gemacht. Die Stimmung auf der Bühne war generell sehr locker, der Spaß, nach langer Zeit wieder auf einer Bühne zu stehen, war den Jungs wirklich anzusehen. Gestartet wurde mit „If You Don’t Matter Nothing Does“ und damit war der Abend würdevoll eröffnet. Dafür, dass Sänger Joost recht früh angekündigte, dass sie „vor drei Tagen dank Lockdown das erste Mal wieder proben durften“ und wir uns somit für eine „Shitshow“ bereit machen sollten, haben sie definitiv gut abgeliefert. Die Pausen zwischen den Songs wurden regelmäßig von lustigen Sprüchen gefüllt, über zu wenig Unterhaltung konnte man sich wirklich nicht beschweren.
Mit der fehlenden konzerttypischen Interaktion mit dem Publikum sind Catapults gut umgegangen, statt Mitsingen gab es dann eben die Aufforderung, Textzeilen in den Chat zu schreiben. Das wurde zwar eher so semi-gut angenommen, aber die Idee zählt. Besonders cool integriert wurde dann ein QR-Code, der im Stream eingeblendet wurde und zu einer Umfrage führte, welcher Song aus der Auswahl "Basket Case", "Fireflies" und "Gangster’s Paradise" gecovert werden soll. Letztendlich ist es dann ein Mashup aus allen drei Songs, angelehnt an „Basket Flies“ von DJ Cummerbund geworden.
Nach knapp einer Stunde war der Konzertteil dann auch schon wieder vorbei und Attic Stories, die eigentlich Support gewesen wären, haben mit einer Videobotschaft inklusive Akustiksong aus dem heimischen Karlsruhe den Übergang zur Fragerunde gestaltet. Die Jungs von Catapults haben sich dann noch den Fragen aus dem Chat gestellt, Anekdoten erzählt (u.a. auf den Copyright-Strike von Metallica auf Twitch verwiesen) und eine Verlosung der neuen Platte mit „Pizzaschieber, hergestellt in liebevoller Handarbeit aus einem Skateboarddeck“ angekündigt.
Digitale Veranstaltungen haben bei uns allen wahrscheinlich mittlerweile einen faden Beigeschmack und tendieren dazu, sich zu ziehen. Aber Catapults haben das beste aus der Situation gemacht und einen absolut unterhaltsamen, kurzweiligen Abend mit grandioser Musik gezaubert – die ab dem 19.3. auch endlich in Form des Albums „I’ll Be Honest“ zur Verfügung stehen wird.