Am Anfang war kurz Panik da. Alles verlief eigentlich nach Plan, ich komme an, hole mir etwas zu trinken, bereite mich und meine Kamera vor, doch vorerst bleibt es bei mir. Angesetzt war der Start des Supports um halb 9, fünf Minuten davor und ich sitze immer noch allein in der Location und langsam stellt sich ein Mitleidsgefühl ein. Wenn ich einer lokalen Band Zuschauer:innen wünsche, dann doch bitte diesen sympathischen Menschen. Nun wurde ich rasch danach beruhigt, die Leute strömten auf einmal in den jetzt nicht mehr so leeren Saal und der Support startete.
5RaumFenster aus Leipzig brachten den Abend ins Rollen. Diese waren kurzfristig eingesprungen, da Blood Sugar, der eigentliche Support, leider krankheitsbedingt ausfallen musste. Umso besser, dass die fünf Leipziger den Charakter eines einfachen Supports bei weitem übersteigen. Zu hören ist eingängiger Indie-Punk/Rock, welcher sich am leichtesten mit Bands wie Milliarden vergleichen lässt. Alle tanzen, alle springen, alle grölen. Dass die Chemiefabrik nur zu 20 Prozent gefüllt ist, merkt man nicht. Noch nicht mal, wenn der Blick von hinten nach vorn schweift und schon gar nicht, wenn der Schweiß zu tropfen anfängt und die geforderte Wall of Death auch wirklich so stattfindet, dass alle mitmachen. Ebenso beeindruckend ist das recht lange Set der sehr jungen Band. Man sollte 5RaumFenster definitiv im Auge behalten und das nicht nur wegen ihrer Bühnenpräsenz!