Einer der Gründe, warum diese Variationen dem Album guttun, liegt letztlich im Songwriting und der Komposition. Joseph und Dun gelingt es, die Stimmungen der Lyrics mit dem passenden Sound einzufangen. Songs wie „At The Risk Of Feeling Dumb“ benötigen nun mal einen Klangteppich, der HipHop-Elemente und DreamPop mit Postpunk-Gitarren verbinden, während die Stimmung in „Oldies Station“, geprägt vom Kampf zwischen Aufgeben und Weiterkämpfen, nur durch die Leichtigkeit des Indie-Folk begreifbar wird. Begreift mensch die Reise Clancys als Spiegel der Innensicht Tyler Josephs, als Auseinandersetzung mit seinen Dämonen der Vergangenheit, erkennt besonders im Track „Snap Back“, welcher Kampf über Jahre in Tyler Joseph tobte.
Zu jedem Song des Albums veröffentlichten Twenty Øne Piløts ein Video, welches die einzelnen Songs nicht nur ergänzt, sondern eine Symbiose bilden lässt. Mensch erkennt, dass jedes Video mit Bedacht und größtmöglicher Verbundenheit zu Lyric und Sound gedreht worden ist. Dies ist mit Sicherheit ein weiterer Grund, warum der vielfältige Sound funktioniert und das Album als Einheit erscheinen lässt, denn diese Videos ermöglichen den Hörenden eine etwas andere Herangehensweise des Hörens und damit vielleicht auch eine neue Erfahrung. „Clancy“ ist ein Album für mehrere Sinne – visuell, auditiv und emotional.