Dabei können Saxon es doch auch in Zeiten von „Thunderbolt“ auf den Punkt bringen. „Nosferatu (The Vampire Waltz)“ hält genau die raue Düsternis, die der Name bereits verspricht. Staccatoartige Riffs sorgen dafür, dass sich die Zeile „the darkness comes to life“ tief ins Unterbewusstsein hämmert. Sogar ausgewachsene Growls in „Predator“ machen sich faszinierend gut im eiskalten Duell mit Biffs Reibeisenstimme, während die kleine, flinke Leadgitarre immer wieder das Hintergrundgeschehen aufmischt. Ihre Glanzstunde hat sie aber, wenn sie mit allen Instrumenten im Rücken nach vorne preschen kann. „They played Rock’n’Roll“, eine Hommage an den verstorbenen Lemmy, und „Speed Merchants“ sind da die optimalen Spielwiesen, die gleichzeitig demonstrieren, dass sich Saxon keineswegs auf soliden Passagen ausruhen müssten.
Saxon treten auf „Thunderbolt“ zu oft auf der Stelle und verkriechen sich hinter klassischen (und damit meine ich das langweilige Klassisch) Mustern, während sie an anderer Stelle deutlich machen, dass es auch anders geht.