Getreu dem Motto, dass jeder Track etwas Besonderes innehat, beenden die Münchner das Album mit „Til We See Us Again“, bei dem nicht nur Uwe ganz anders klingt, als auf dem restlichen Album, plötzlich werden die Akustikgitarren und Streicher rausgeholt und schließen das Album gelungen ab. Musikalisch der vermeintlich einzige Kritikpunkt: Ob man bei 33 Minuten Albumlänge wirklich eine Interlude braucht, bleibt fraglich, mit dem fast zweiminütigen Track zeigt die Band vielleicht auch einfach, dass sie auch Soundtrack können. Klingt nämlich wirklich gut, inklusive Meeresrauschen oder so, auch wenn es fast schade ist, die vorher mühsam aufgebaute, geballte Energie so abrupt zu bremsen. Der folgende, ruhiger beginnende Song „Call To Arms“ liefert aber auch die Erklärung, warum dieses Stilmittel eingesetzt werden musste.
Musikalisch werden also alle möglichen Register gezogen - doch auch thematisch jonglieren die Münchner positive wie negative Texte gekonnt. „Where It All Ends“ handelt laut Pressetext zwar von „Toxizität“, der Text liest sich aber fast wie ein Gefühlsausdruck kompletter Verzweiflung und psychischer Ungesundheit. „And now you can’t escape (yourself)“, man brauche nur einen weiteren Grund, um einfach alles hinzuschmeißen, „(and now it feels like) this is where it ends“ - ein harter Text über dem musikalisch vielleicht stärksten Track des Albums. Auf der anderen Seite singt Uwe in „Queens“ (dem in dem Genre obligatorischen Lovesong?) von unfassbar starker Liebe, und dem, was man für die andere Person geben würde. Dem gegenüber steht mit „All For You“ ein heftiger Liebeskummersong mit Zeilen wie „You got nothing more to give and I can’t stand one more moment being in this room and close to you“, der auch musikalisch sehr schmerzhaft eindrücklich und mit einer Nachvollziehbarkeit ohnegleichen vermittelt, wie sich so eine Situation anfühlt.