Aber ganz zum Anfang. Sleep Token fangen ihr drittes und letztes Album, zumindest dieses Zyklus', gediegen an. Die vermummte Band um Frontmensch Vessel hat mit ihren letzten drei Alben dabei eine Art Geschichte vor allem thematisch aufgebaut und bringt diese Trilogie nun hier zu Ende. Nachdem das Album schon ein paarmal komplett lief, ist die vorherige Meinung ziemlich egal, denn selbst „Chokehold“, welcher am Anfang lange brauchte, um überhaupt so richtig zu wirken, ist nun ein wahres Highlight des Gesamtwerkes. Der Aha-Moment kam dann allerdings schon im zweiten Song „The Summoning“. Dieser beginnt erst mal so, wie es von einem Sleep-Token-Song erwartet werden kann. Drückend hart wechselt sich fließend mit dem orchestralen cleanen ab. Hier noch ein Solo, hier eine Schreitirade und dann Break. Synthies hoch, Atmosphäre aufbauen, langsam das Instrumental wieder hochfahren und aus dem Nichts bricht der Song auf in einen souligen, ruhigen, ja eigentlich Tanzpart. Das ist keine sonderlich gute Beschreibung des nun stattfindenden Genres, aber es ist auch wirklich schwer, das richtig in Worte zu fassen! Kurzer Schockmoment und genau hier zeigen Sleep Token so richtig, was sie können, nämlich mit den Erwartungen der Hörer*innen spielen, in einem Maße, welches so sicher länger nicht mehr da war. „Take Me Back to Eden“ schreibt Geschichten, vermischt ganze Songs zu achtminütigen Strudeln des Unbekannten und schickt uns mit einem herzlichen Tritt auf eine Reise von Verlust, Melancholie und tiefer Trauer. Noch dazu streuen Sleep Token Songs wie „DYWTYLM“ ein, welche die Erwartung kitzeln, wo kommt der Bruch, ist dieser sehr ruhige Song nur die Vorhut zu einem epochalen Death-Metal Stück oder ist er doch nur hochemotional, sphärisch und trieft vor Atmosphäre? Findet es doch selbst raus!