Parallelen zu der bayerischen Welt der Fabelwesen? Ist dem Autor sein Frühstück etwa nicht bekommen? Ja und nein. Sogenannte Wolpertinger gelten als Mischwesen, welche die tauglichsten Extremitäten der hiesigen Waldbewohner vereinen und somit als äußerst anpassungs- und überlebensfähig gelten. Doch anstelle von Stoßzähnen, sehscharfen Augen und einem feinen Riechorgan bedienen sich PVA an den Stärken unterschiedlichster Genres und bringen diese in nur 6 Songs unter, bei denen es sich teilweise lediglich um Remixe handelt.
Apropos Remixe: „Toner“ gleicht an vielen Stellen den (gelungenen) B-Seiten einer Singleauskopplung. Auch wenn sich das Single-Dasein im Zeitalter der Streamingdienste seinem Ende zuneigt, veröffentlichen speziell alteingesessene Rockbands noch immer derartige Raritäten für ihre treue Zuhörerschaft. Rammstein haben auf diese Weise schon den verschiedensten Formationen eine Plattform dargeboten. Nicht nur Genrekollegen kommen zum Zuge, sondern auch und besonders szenefremde Einflüsse. PVA könnte man sich in diesem Kontext sehr gut vorstellen. „Sleek Form“ gleicht mit seinen anfänglich gedämpften Beats einer Adaption von Rammsteins „Deutschland“. Im weiteren Verlauf des Stückes gewinnt dieses mehr und mehr an Konturen, ehe es sich in kryptischen Gesangsspuren und gezielt platzierten Effekten final entfaltet. Nach Erreichen eines gewissen Levels bleibt der Song höhenkonstant und schwindelfrei.