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No Resolve - Unity

Der Staat Michigan brachte in der jüngeren Geschichte viele große Persönlichkeiten hervor: Schauspieler wie den knallharten Steven Seagall oder Tom Selleck, besser bekannt als „Magnum“, aber natürlich auch Musiker wie Stevie Wonder, Jack White oder Bob Seger. In diese Reihe wollen sich nun auch die Jungs von No Resolve mit ihrem Debütalbum „Unity“ einfügen.

Das Aufdrehen der Verstärker, das Aneinanderschlagen der Drumsticks, ein schnelles, hartes Riff, dann der Gesang. Mit „Wake Up“ starten die fünf Amerikaner fulminant in diese LP. Und wiedermal ist das Einordnen der Musikrichtung schwer, da die Riffs und die Drums schlichtweg zu hart sind für Pop-Punk, Gesang und Synthie-Beats in einigen Tracks jedoch stark in diese Richtung gehen. Mit Alternative oder Modern Rock wäre der Stil wohl am treffendsten und ausreichend beschrieben. In Track zwei kommt schon ein kleines Highlight: „Love Me To Death“. Ein richtiger Ohrwurm, und ein Lied wie gemacht für einen Circle Pit. Der Song handelt von einer Liebe, an der der Erzähler bis zum Tod festhält, obwohl sie ihn nach und nach vernichtet. Mit Track Nummer fünf haben die Jungs in mehrerlei Hinsicht ein Brett hingelegt. Zunächst ist „The Pusher“ musikalisch großartig. Der Song beginnt mit einem Fade-in, der einen leisen Einstieg vermuten lässt, dieser wird aber mit einem brachialen Riff unterbrochen. Die stark verzerrte Gitarre verbreitet sofort ein düsteres Feeling, setzt aber dann zum Einsetzen des Sängers Oscar direkt wieder aus. In der ersten Strophe werden die Vocals dann nur von der Bassdrum und einem Klavier begleitet, bis zur Bridge die Gitarre wieder einsetzt. Das Ganze wird noch mit einem ebenfalls herausragenden Musikvideo unterstrichen, das perfekt auf die düstere Atmosphäre im Track abgestimmt ist. Absolut hörens- und sehenswert, mit kleinem Gänsehautmoment am Schluss. Allerdings hat das Album nicht nur durchgängig Krach zu bieten, die Jungs können auch leise und melancholisch. In „Change It All“ und „Dancing With Your Soul“ probieren sie es mit ein wenig Schlagzeug, Piano und seichten Synthie-Beats. Schwermütige Songs über Verlust, Einsamkeit, und schmerzliche Blicke in die Vergangenheit.

No Resolve sind kein unbeschriebenes Blatt. Der Song „Get Me Out“, aus der gleichnamigen Single aus dem Jahr 2013 ist ein kleiner Szenehit in der Animeszene. „AMV“ - Anime Music Video. Das bedeutet, dass Zusammenschnitte aus Animefilmen oder Serien unter ein Lied gesetzt werden, sodass das Bildmaterial als Musikvideo fungiert. Zu „Get Me Out“ gibt es unzählige AMVs, was den Bekanntheitsgrad der Band auf lange Sicht durchaus steigern könnte.

Für No Resolve soll es mal steil nach oben gehen, das fordert die Band selber von sich. Das passende Material bringen sie jedenfalls schon mit. „Unity“ - ein großartiger Start ins Jahr 2017. Für die Band und die Hörer.