Musikalisch machen Neufundland vieles richtig. „Alles was bleibt“ oder auch schon erwähntes „Trink aus“ haben nicht den Druck, den man erwarten könnte. In vielen Strophen setzen die fünf Jungs auf „weniger ist mehr“. Dafür gibt der Refrain sehr viel. Dann rasten Neufundland buchstäblich aus. Viele Effekte sorgen aber auch manchmal für eine Überbeanspruchung, wie bei „Kopf in den Wolken“. Wenn man sich aber auf komplexere Melodien mit einzelnen Instrumenten verlässt, so wirkt das streckenweise einfach angenehmer. „Eiskugel“ macht es vor.
Textlich schaffen es Neufundland zu überzeugen. Sie sagen viel aus, ohne es allzu konkret zu machen. Die Politik der Musik haben die Jungs also schon verstanden. Allgemein wird aber etwas mehr mit Klang als mit dem Text gearbeitet, auch wenn der Gesang oft im Vordergrund steht. Beim Song „Sag was du willst“ merkt man aber doch die persönliche Intensität und teilweise doch eine charmevolle Raffinesse. „Wir werden niemals fertig sein“ ist zusammengefasst also eine Platte, die man sich durchaus geben kann, sofern man cleveren Indie-Pop mag. Es ist nicht mehr, aber auch nicht weniger.