Auf „Far From Over“ versuchen sich Me On Monday an einer sehr viel härteren Interpretation. Dunkel erinnert man sich an die Anfänge und die Entwicklungen von Flash Forward und City Kids Feel The Beat, allerdings setzen Me On Monday dem noch etwas drauf in Sachen Härte - zumindest partiell. Mit Annisokay-Frontmann Rudi Schwarzer werden gleich im Opener „Hope On“ intensive Shouts verwoben, die dem Song so eine zusätzliche Tiefe verleihen. Und nicht nur das, sogar der Sound bekommt so etwas Unverwechselbares. Die ganze Band wirkt eine Spur darker eingestellt. Dieses Gefühl bleibt auch auf „Sleeping Alone“, sogar ohne Shouts. Danach allerdings verändert sich der Sound schleichend, softer und beschwingter geht es in „Nothing“ weiter, witzigerweise sind Flash Forward Featuregast. Doch auch hier bleibt ein sehr eigener Sound, auch wenn man sich „Wohoo“-Chants im Allgemeinen eher schenken sollte. Von da ab verwäscht der Sound immer weiter, einziges wirkliches Alleinstellungsmerkmal bleibt der Drummer, der mit herrlicher Wucht seine Bassdrum bemüht. Ab hier bleibt das Album plötzlich seinen durch den starken Anfang hoch gesteckten Erwartungen zurück. Es dauert bis „Circles“, bis Me On Monday zu originelleren Tönen zurückfinden. Auch „When It’s Time To Go“ besticht durch regelrecht progressive Adern. Das setzt sich fest, bleibt wirklich hängen und weiß zu begeistern. Anders als die Härte zu Beginn, schafft diese Ruhe eine tiefe Beziehung zu den Lyrics und zur Band.
„Far From Over“ ist ein kleines Mysterium. Das Album fängt wahnsinnig stark an und schließt so völlig anders, aber dennoch unglaublich gut. Was dazwischen passiert ist nicht schlecht, aber es ist musikalisch wenig besonders. So bleibt weniger hängen, als die Band tatsächlich kann.